72 Stunden – Deine letzten 3 Tage (Spanien 2008) von F. Javier Gutierrez |
Als sich die Nachricht verbreitet, dass in drei Tagen ein Meteorit alles Leben auf der Erde auslöschen wird, bricht unter den Menschen allgemeine Panik aus. Der junge Ale fährt mit seiner Mutter zum Haus seines Bruders, um dessen Kindern in den letzten Stunden beizustehen. Obwohl Ale seine eigenen Probleme hat, hilft er seiner Mutter dabei, den Kindern, die keine Ahnung vom bevorstehenden Ende der Welt haben, weiter eine heile Welt vorzuspielen. Im Zuge des über alle hereinbrechenden Chaos entkommen die Insassen eines sich in der Nähe befindenden Hochsicherheitsgefängnisses. Einer der Gefangenen ist ein Serienmörder, der mit Ale und seiner Familie noch eine Rechnung offen hat…
72 Stunden – Deine letzten 3 Tage
(Spoilerwarnung voraus) Ich muss zugeben, dass mich das Regiedebüt von Gutierrez positiv überrascht hat, da ich von dem Film zuvor überhaupt nichts gehört hatte. „72 Stunden“ schafft es, dem Zuschauer ein Gefühl von Endzeitstimmung zu vermitteln, ohne den Zuschauer dabei (erfolglos) mit Bildern zu erschlagen, wie das zum Beispiel Roland Emmerich in „2012“ versucht hat. „72 Stunden“ zeigt die weltweite Katastrophe stattdessen in einem vergleichsweise kleinen Rahmen, wenn Ale beispielsweise mit seiner Mutter darüber streitet, ob man den Kindern die Wahrheit sagen soll oder nicht und er später – nach ihrem Tod – die richtige Entscheidung trifft, den Kindern bis zum Schluss eine heile Welt vorzuspielen (was unter anderem beinhaltet, dass er die anderen Geschwister am Ende des Filmes über das Schicksal ihrer kleinen Schwester belügen muss).
Gutierrez legt nicht sehr viel Wert darauf, das Innenleben seiner Figuren auszuleuchten, vieles bleibt im Film unausgesprochen. Dennoch kann man den Konflikt, den Ale mit sich selbst austrägt, regelrecht fühlen. Das liegt auch an der schauspielerischen Leistung von Víctor Clavijo, der in der Hauptrolle eine großartige Figur macht.
Fazit zu 72 Stunden – Deine letzten 3 Tage
Gutierrez‘ erster Film ist ein gut gemachter kleiner Thriller, der auf jeden Fall einen Blick wert ist.