Aylmer Vance – Abenteuer eines Geistersehers: Gruselkabinett Folge 54 und 55

Veröffentlichung: 20. 5. 2011



Veröffentlichung: 20. 5. 2011

Buch: Marc Gruppe

Produktion & Regie: Stephan Bosenius & Marc Gruppe

Label: Titania Medien

Mit: Hans Georg Panczak, Ekkehardt Belle, Antje von der Ahe, Sabine Arnhold, Matti Klemm, Monika Barth, Luise Wietzorek, Eva-Maria Werth, Jan Panczak

Länge: 75 bzw. 70 Minuten

Inhalt: Der englische Geisterseher Aylmer Vance trifft in einem abgelegenen Gasthof seinen treuen Freund Dexter. Da Vance am nächsten Tag aufbrechen wird, um die Ursache für ein übersinnliches Geisterphänomen aufzuklären, beschließt Dexter, die Nacht über im Gasthof zu bleiben und seinen Freund zu begleiten. Am Abend erzählt Aylmer Vance seinem Gefährten drei Geistergeschichten, die er in der Vergangenheit selbst erlebt hat.
In der ersten Geschichte geht es um das junge Ehepaar Annie und George Sinclair. Diese habe ein altes Schmuckstück gefunden und möchten – obwohl sie bereits von einem Medium davor gewarnt wurden – mit der verstorbenen Besitzerin Kontakt aufnehmen. Nach einigen Seancen bemerken die beiden, dass der Geist beginnt, von Annie Besitz zu ergreifen und bitten Almer Vance um Hilfe…
In der zweiten Geschichte geht es um das Mündel von Aylmer Vance. Die junge Frau soll bald heiraten. Allerdings trifft sie sich des Nachts immer wieder mit einem geheimnisvollen jungen Mann im Wald…
Geschichte Nummer Drei erzählt von einem Maskenball, den Aylmer Vance vor einiger Zeit besucht hat. Die junge Frau, welche er dort kennenlernt, ist genauso schön wie geheimnisvoll…
Am nächsten Tag machen Dexter und Aylmer Vance sich schließlich auf den Weg, um den fall eines noch herum spukenden verstorbenen Dichters zu lösen, der seine Witwe und die Leute, welche nun in seinem Haus wohnen, einfach nicht in Ruhe lassen möchte…

Kommentar (Achtung Spoiler): Man könnte diese Doppelfolge der Gruselkabinett-Reihe von Titania Medien – wenn man eine böse Zunge hat – als Frauengrusel bezeichnen. Schließlich geht es hier immer wieder um junge Ehepaare und Liebe, die selbst den Tod noch überlebt. Allein: Das wäre wohl eine Beleidigung für alle Frauen, die auf Grusel- und/oder Liebesgeschichten stehen. Denn die Handlung der einzelnen hier präsentierten Kurzgeschichten ist oft dermaßen dämlich, dass es einem schon beinahe weh tut. Die dritte Geschichte ist hierfür ein wirklich gutes Beispiel. Da trifft Aylmer Vance auf dem Maskenball eine Frau, die komischerweise genauso gekleidet ist, wie eine der Vorfahren der Gastgeberin. Natürlich ist Vance sofort verknallt und möchte mit ihr ins Gespräch kommen (nachdem er sie endlich einmal gefunden hat, die Gnädige ist wirklich Weltmeisterin im Weglaufen). In dem Dialog möchte die Gute unserem Helden klar machen, dass sie mitnichten ein normaler Partygast, sondern vielmehr übersinnlicher Natur ist. Nur….Vance kapiert selbst dann nicht, als sie es ihm schon beinahe ins Gesicht brüllt. Ganz ehrlich, ihre Hinweise sind schon so „subtil“, dass sie am Ende nur noch eine Sekunde von einem Satz wie „Ich bin ein gottverdammter Geist, du blöde S…!!!“ entfernt ist. Und sowas wird auf dem Klappentext mit Sherlock Holmes verglichen. Die anderen Geschichten sind auch nicht viel besser, denn das z.B. der junge Man aus der zweiten Erzählung der griechische Gott Apoll sein soll, ist ebenfalls nicht gerade eine sehr intelligente Plotwendung, wenn sie so rein gar nicht erklärt und dem Zuschauer mit einem lapidaren Schlusssatz ala „Es gibt halt mehr auf dieser Welt als wir uns denken können“ um die Ohren gehauen wird. Da hilft es auch nichts, dass die Produktion und die Sprecher – wie immer bei Titania Medien – absolut hochklassig sind, denn selbst wenn man Schwachsinn in Goldpapier einwickelt, bleibt er immer noch Schwachsinn.

Fazit: Aylmer Vance mit Sherlock Holmes zu vergleichen ist eine ziemlich fiese Beleidigung für Doyles Meisterdetektiv.


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nachgebloggt
nachgebloggt
5. September 2012 11:47

Die Storys ansich sind superspannend, es kommt, nicht zuletzt durch die tolle Hintergrundmusik immer zu Spannung und es entsteht eine gewisse Mysteriösität. Die Sprecher sind auch klasse, viele Stimmen kennt man irgendwoher, auch wenn man nicht genau weiß woher, haben aber etwas Vertrautes an sich, was dem Hörspiel auch eine sofortige Vertrautheit gibt auch wenn man, wie ich bei der Folge 54 einsteigt und diese Reihe noch gar nicht kennt.

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