Batman – Gotham Knight Teil 1 – Der Mann in Schwarz

Batman Gotham Knight 1 - Der Mann in Schwarz Immer wieder verschwinden Menschen in Gotham City und tauchen als verstümmelte Leichen wieder auf. Batman hat aber zunächst gar nicht die Möglichkeit, sich ausschließlich um diesen Fall zu kümmern, da ein geheimnisvoller Mann in Schwarz die Touristenplattform des Aparo-Towers überfällt und dabei so ziemlich alles in die Luft sprengt, was ihm in die Quere kommt...


Batman Gotham Knight 1 – Der Mann in Schwarz

Immer wieder verschwinden Menschen in Gotham City und tauchen als verstümmelte Leichen wieder auf. Batman hat aber zunächst gar nicht die Möglichkeit, sich ausschließlich um diesen Fall zu kümmern, da ein geheimnisvoller Mann in Schwarz die Touristenplattform des Aparo-Towers überfällt und dabei so ziemlich alles in die Luft sprengt, was ihm in die Quere kommt…

Batman – Gotham Knight Teil 1: Der Mann in Schwarz
Auf die neue Batman-Hörspielreihe von Highscore Music habe ich mich, als langjähriger Fan des dunklen Ritters, sehr gefreut. Leider ist der Auftakt zu dieser Reihe bestenfalls durchschnittlich, da die erste Folge eine ganze Reihe von Problemen mitbringt.

Langweiliges Intro
Eines dieser Probleme ist das Intro von „Batman“. Um verständlich zu machen, worum es mir geht, nenne ich erstmal ein paar Beispiele für sehr gelungene Hörspielintros und erkläre, was mir an ihnen gefällt.
Mein Lieblingsintro ist das von Gabriel Burns. Die märchenhafte Atmosphäre, die hier aufgebaut wird, ist ein großartiger Kontrast zur Geschichte, die mehr an eine Kreuzung aus Akte X und H. P. Lovecraft erinnert (und damit ebenfalls genug „märchenhafte“ Elemente hat – nur halt die eher gruseligen).
Eine ganz andere Baustelle ist das alte Intro von John Sinclair. Mit dem martialischen Text und der packenden Musik wird einem gleich klar: Welcher Dämon es auch ist, der diesmal Ärger machen will, Sinclair kommt und tritt ihn in den Arsch. So wartet man nur auf brachiale Action, die dann natürlich auch geliefert werden muss.
Mein letztes Beispiel ist das Intro zu Offenbarung 23. Der Sprecher schafft es bei diesem Verschwörungsthriller mit Leichtigkeit, seinen Text so zu vermitteln, dass man als Hörer den Eindruck hat, dass ihm das Killerkommando derjenigen, die uns die Wahrheit vorenthalten wollen, schon im Genick sitzt. Er selbst hat nun nur noch wenige Minuten, um uns mit der Wahrheit zu erleuchten.
Alle drei Beispiele haben eines gemeinsam: Sie schaffen es, eine Atmosphäre zu erzeugen und stimmen den Hörer auf das folgende Hörspiel ein. Das Intro zu „Batman“ schafft das leider überhaupt nicht. Zwar versucht man hier, Batman als Gothams dunklen Ritter zu verkaufen, aber durch das übertriebene Schauspiel des Sprechers wirkt das alles sehr verkrampft und wie „gewollt und nicht gekonnt“. Hinzu kommt, dass dem Text irgendwie das gewisse Etwas fehlt.

Brachialer Sound und ein labernder Erzähler
Dafür fliegt einem eine Sekunde nach dem Intro bereits die gewaltige Soundkulisse des Hörspieles um die Ohren. Die Actionsequenzen sind großartig umgesetzt, die Explosionen krachen richtig schön über einen herein, man fühlt sich in das Geschehen von Anfang an hineingezogen. Zwar ist der Sound manchmal ein wenig laut, aber das hält sich in Grenzen.
So richtig nervig ist aber Gordon Piedesack als Erzähler. Das liegt aber gar nicht an ihm, sondern daran, dass er so viel Text hat, dass man von Zeit zu Zeit das Gefühl hat, einem Hörbuch zu lauschen. Dabei erklärt er auch laufend Dinge, die man ohnehin gerade hört und wo jede weitere Erklärung absolut überflüssig ist. Seltsamerweise gibt es dann aber immer wieder Szenen, in denen einige Charaktere ellenlange Selbstgespräche führen, um die Szenerie zu erklären. Besonders schlimm ist hier ein Teenager, der kurz vor dem Überfall des Mannes in Schwarz den kompletten Aparo-Tower mitsamt den japanischen Touristinnen minutenlang bis ins letzte Detail beschreibt und das, obwohl er völlig allein dort ist. Der Junge sitzt dort herum und erzählt das alles mit Begeisterung der nächstbesten Wand, oder wie? Dabei wird übrigens noch so nebenbei erwähnt, dass Scarecrow alle Gefangenen aus Gotham befreit habe. Ich greife hier mal ein wenig vor und sage, dass ich das viel lieber als Hörspiel gehabt hätte, anstatt der hier erzählten Geschichte.

Der Antagonist ist…..wer?
Die Entscheidung, mit Jacob Feely einen Gegner Batmans zu wählen, den nicht jeder kennt, ist eigentlich sehr gut. Man muss ja nicht gleich das ganze Pulver in der ersten Folge verschießen und ein durchgeknallter Erfinder, der Batman mit seinen raffinierten Gadgets bekämpft, scheint auf den ersten Blick eine gute Wahl zu sein. Leider hat man beim Hören nie den Eindruck, dass von Feely eine echte Bedrohung ausgeht, der dunkle Ritter scheint ihm stets überlegen zu sein. Deshalb habe ich mich beim Hören öfter gefragt, ob ich mir nicht versehentlich Folge 2 gekauft habe und mit dem Ausbruch aus dem Arkham Asylum den eigentlichen Auftakt verpasst habe. Jedenfalls wäre ein von Scarecrow geleiteter Massenausbruch ein wesentlich besserer Ausftakt zu einer Hörspielreihe gewesen und diese Folge hätte mehr als „Zwischendurchepisode“ in einen größeren Zusammenhang gepasst.

Die Sprecher
Mit Jürgen Thormann die Synchronstimme von Michael Caine als Alfred zu besetzen, war eine gute Idee. So schafft man eine Verbindung zu den Filmen, die ansonsten nicht da wäre. Sascha Rotermund ist ein guter Batman und Lutz Mackensy liefert als Jacob Feely ebenfalls eine gute Leistung ab. Von dieser Seite gibt es also absolut nichts zu bemängeln.

Fazit zu Batman – Gotham Knight Teil 1: Der Mann in Schwarz
Die grobe Richtung bei dieser neuen Hörspielreihe stimmt bereits. Am Feintuning muss aber noch gearbeitet werden.


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