Die letzte Instanz von Kristina Lohfeldt und Marco Ansing

Die letzte Instanz - Live-Hörspiel von Kristina Lohfeldt und Marco Ansing Am frühen Morgen in Hamburg im Jahr 1888 treffen sich vier Menschen, die eine Reise mit einem Zeppelin gewonnen haben, auf dem Fuhlsbüttler Flugplatz.Was sie nicht wissen, ist, dass sie alle mehr als ihre Tickets eint, denn sie wurden allesamt nicht zufällig ausgewählt. Über den Wolken erwartet sie nicht nur das Grauen, sondern auch eine Konfrontation mit ihrer eigenen Vergangenheit...


Die letzte Instanz – Live-Hörspiel von Kristina Lohfeldt und Marco Ansing

Am frühen Morgen in Hamburg im Jahr 1888 treffen sich vier Menschen, die eine Reise mit einem Zeppelin gewonnen haben, auf dem Fuhlsbüttler Flugplatz.Was sie nicht wissen, ist, dass sie alle mehr als ihre Tickets eint, denn sie wurden allesamt nicht zufällig ausgewählt. Über den Wolken erwartet sie nicht nur das Grauen, sondern auch eine Konfrontation mit ihrer eigenen Vergangenheit…

Die letzte Instanz – Eine Live-Hörspielinszenierung
Bei „Die letzte Instanz“ handelt es sich um ein Live-Hörspiel, das heißt, dass das – wie zum Beispiel bei den Tourneen der drei ??? – vor Publikum auf einer Bühne aufgeführt wurde, in diesem Fall am 10. August 2013 in Hamburg. Hier gibt es einen Trailer dazu:

(An dieser Stelle gibt es eine Spoilerwarnung für alle folgenden Absätze) „Die letzte Instanz“ ist dem Steampunk-Genre zuzuordnen, was für dieses Kammerspiel aber eine eher zweitrangige Rolle spielt, da das lediglich in einer einzigen Szene eine wichtige Rolle spielt (ansonsten könnte „Die letzte Instanz“ problemlos in den 20er und 30er Jahren „unserer“ Welt spielen).
Spannend ist „Die letzte Instanz“ allemal. Von Anfang an gibt es Hinweise darauf, dass die vier Passagiere nicht zufällig für diese Reise ausgewählt wurden. Die dunklen Geheimnisse der handelnden Personen kann der Zuhörer zwar relativ schnell, die Spannung wird aber ohnehin vor allem daraus gewonnen, von wem die Protagonisten ausgewählt wurden und was diese unbekannte Macht unternimmt, um sie aufeinander zu hetzen. Diese Auflösung wiederum ist Ansing und Lohfeldt hervorragend gelungen (Spoiler die das Ende betreffen gibt es hier aber keine).

CD & DVD
Neben der CD gibt es außerdem noch eine DVD von der Aufführung in Hamburg. Neben der eigentlichen Aufführung ist außerdem noch ein Konzert der Gruppe „Drachenflug“ als Extra auf der DVD, deren Sängerin im Hörspiel die Rolle der Chantal LaGrande übernahm. Für einen Preis von nur 10 Euro bekommt man als Käuferin oder Käufer also schon einiges mehr, als „nur“ eine gewöhnliche Hörspiel-CD.
Die Sprecherinnen und Sprecher liefern alle gute bis sehr gute Leistungen ab. Auffällig ist, dass die Rolle des Friedrich Adalbert vom Lehn bei der Aufführung von Carsten Krabbe, auf der CD aber von Detlef Tams gespielt wird. Das ist insofern interessant, weil beide auf völlig unterschiedliche Art und Weise an diese Rolle herangehen. Während Krabbe im Vergleich fast schon dezent agiert, übersteigert Tams den Oberstleutnant zur absoluten Karikatur. Damit passt er – obwohl es an Krabbes Performance absolut nichts auszusetzen gibt – in meinen Augen um eine Idee besser zum Rest des Ensembles, da hier alle Figuren überzeichnet sind und Kristina Lohfeldt, Wiba Stein, Martin Sabel und Marco Ansing dementsprechend agieren. Vor allem bei Kristina Lohfeldts „Elsa Stahl“ musste ich mehr als einmal an Anita Sarkeesians Video The Straw Feminist denken, wenn sich immer mehr herauskristallisiert, dass Frau Stahl für den Feminismus über Leichen geht, wenn sie es als „notwendig“ erachtet. Martin Sabel spielt mit Hermann Kühn einen Journalisten, der es mit der Wahrheit nicht immer so genau nimmt und der seine Schlagzeilen zur Not erfindet, wenn es sonst nichts zu berichten gibt Wiba Steins Chantal LaGrande ist das ganze Gegenteil der Feministin Elsa Stahl. Eine Sache hat sie mit ihr aber gemeinsam: Auch sie geht über Leichen, wenn ihr jemand im Weg steht. Aufgrund der Tatsache, dass die Protagonisten – ohne es zu ahnen – miteinander verbunden sind, ergibt sich eine Gruppendynamik, die das Quartett direkt in den Abgrund reißt.

Fazit zu „Die letzte Instanz“
Dieses Hörspiel ist sein Geld auf jeden Fall wert. Erstens bekommt man hier zum Preis von nur einer CD auch noch eine DVD der Aufführung mit dazu und zweitens ist dieses Hörspiel eine sehr spannende und kurzweilige Angelegenheit.


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