Excision |
Die 18 Jahre alte Pauline lebt zusammen mit ihrer schwer kranken Schwester Grace und ihren Eltern. Pauline hat immer wieder blutige Wahnvorstellungen davon, eine Chirurgin zu sein, wobei diese blutig-perversen Visionen nicht die einzigen sind, die sie stimulierend findet. Ihre Familie kämpft schwer mit Paulines Wahnvorstellungen (von deren Existenz im Detail aber niemand wirklich etwas ahnt) und ihre Schulkollegen meiden sie wie die Pest. Als das Vorhaben „vorehelicher Sex“ in einem Fiasko endet und der Gesundheitszustand von Grace immer schlechter wird, entwickelt Pauline einen Plan, der in seiner Ausführung nicht nur ihre Familie schockieren wird und den auch nicht alle lebend überstehen werden…
(Spoilerwarnung voraus) Ich sitze hier schon eine gute Viertelstunde vor meinem Computer und weiß nicht, wie ich diese Rezension beginnen soll (jaja, ich weiß schon, dass das so klingt, als würde ich gerade extrawitzig sein wollen und darüber schreiben, dass ich nicht weiß, worüber ich schreiben soll – ist aber nun einmal so). Excision ist ein dermaßen verstörend-perves-blutiger Film, dass ich jeden verstehen kann, der sagt, dass er nichts für ihn sei. Ein gutes Beispiel hierfür sind die Szenen, in denen Pauline von sich selbst als wunderschöne Chirurgin träumt und explizite Nekrophilie noch das Harmloseste ist, was man zu sehen bekommt. Man braucht also einen starken Magen, um die diversen Blut- und Sexeinlagen (gerne miteinander kombiniert), die dieser Film zeigt, zu überstehen. Wenn man das aber schafft, erwartet einen ein verdammt guter Film, der die psychischen Abgründe seiner Protagonistin nicht nur zeigt, sondern sich regelrecht in ihnen suhlt.
Die Darstellerinnen und Darsteller in Excision
Es ist mittlerweile doch relativ selten geworden, dass man in Horrorfilmen (zumindest, wenn man sich so viel Trash ansieht wie ich) wirklich gute Darsteller sieht. Traci Lords, der ich das nicht wirklich zugetraut habe, liefert als Paulines kaltherzig-emotionslose Mutter eine tolle Vorstellung ab. Ariel Winter bietet als Paulines Schwester Grace einen guten Kontrast zur Protagonistin. Die Entdeckung des Filmes ist aber AnnaLynne McCord in der Hauptrolle der Pauline. Ihre Leistung ist in meinen Augen oskarreif. Natürlich könnte man hier einwenden, dass das auch sehr viel mit der Maske zu tun hat aber es ist meiner Meinung nach ein gewaltiger Unterschied, ob man nur geschminkt vor einer Kamera herumhampelt, oder ob man diese Maske dann auch mit Leben erfüllen kann. Wirklich gut gefallen hat mir auch John Waters, der in seinen wenigen Szenen als Priester eine richtig gruselige Kinderschänder-Aura entwickelt (was auch daran liegen kann, dass ich John Waters prinzipiell für einen gruseligen Typen halte. Ganz ehrlich, ich muss nur ein Bild von ihm und seinem blöden Schnurrbart sehen und mir läuft es kalt den Rücken runter). Nur Malcolm McDowell und Ray Wise sind ein wenig unterbeschäftigt, weil sie zusammengenommen vielleicht fünf Minuten zu sehen sind.
Erwähnenswert sind auch die extrem blutigen Effekte, besonders die am Ende und in den Traumsequenzen. Auch die Szene, in der Pauline einen Vogel seziert und sich dann dessen Blut von der Hand leckt, konnte ich mir fast nicht ansehen (und dass, obwohl ich in dieser Hinsicht einiges gewohnt bin).
Das bitterböse Ende passt sehr gut zum Film. Ich will euch hier nicht die Spannung verderben, daher nur so viel: Die Diskussionen auf IMDB, ob Paulines Schwester noch lebt oder nicht, finde ich doch ziemlich erheiternd.
Fazit zu Excision
Excision ist pervers, blutig, verstörend und intensiv. Er ist sicher nichts für zartbesaitete Gemüter. Excision ist aber vor allem eines: Ein verdammt guter Film.