Filme von A bis Z: L wie Live Evil

Der moderne Vampir kümmert sich nicht um das Sonnenlicht, fährt in kleinen Cliquen durch das Land und leidet darunter, dass die Menschen ihre Körper und damit auch ihr Blut durch Drogen und ungesunde Ernährung immer mehr vergiftet haben. Das bedeutet, dass das Blut der meisten Männer und Frauen nicht mehr trinkbar ist und die Vampire nach dem Genuss desselben selber krank werden. Die Vampire Benedict, David, Sydney und Yeal beschließen, um endlich wieder an reines Blut zu kommen, nach Los Angeles zu fahren (Schließlich werden dort ja keine Drogen konsumiert, gell?). Dabei werden sie von einem Priester verfolgt, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, alle Vampire dieser Welt auszulöschen...


Der moderne Vampir kümmert sich nicht um das Sonnenlicht, fährt in kleinen Cliquen durch das Land und leidet darunter, dass die Menschen ihre Körper und damit auch ihr Blut durch Drogen und ungesunde Ernährung immer mehr vergiftet haben. Das bedeutet, dass das Blut der meisten Männer und Frauen nicht mehr trinkbar ist und die Vampire nach dem Genuss desselben selber krank werden. Die Vampire Benedict, David, Sydney und Yeal beschließen, um endlich wieder an reines Blut zu kommen, nach Los Angeles zu fahren (Schließlich werden dort ja keine Drogen konsumiert, gell?). Dabei werden sie von einem Priester verfolgt, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, alle Vampire dieser Welt auszulöschen…

Live Evil

„Live Evil“ könnte für alle Hasser von Filmen wie Twilight (also auch für mich) eine willkommene Abwechslung sein. Die Idee, dass unser Blut durch falsche Ernährung, Drogenkonsum, etc… für Vampire ungenießbar geworden ist und sie immer seltener reines Blut finden, ist gar nicht einmal so schlecht. Dumm nur, dass der Film rein gar nichts daraus macht. Die Sache mit dem Blut ist nur der Auslöser für die Gruppe, loszufahren und spielt danach eigentlich keine Rolle mehr. Dabei könnte man gerade damit einiges machen und nicht nur am Anfang eine blutige Kotzszene mit einer Vampirin zeigen. Die Anfangsszene ist ohnehin ein gutes Beispiel dafür, was an dem Film alles nicht funktioniert. Da sehen wir, wie eine Vampirin in einem Restaurant eine Gruppe von vier Freunden umbringt. Mir geht es ja schon bei den alten Bruce Lee-Filmen auf die Nerven, wenn ca. 15 Gegner auf den Helden losgehen und ihn dann schön brav einer nach dem anderen angreifen, damit Bruce sie fertig machen kann. Hier wird das ganze noch auf die Spite getrieben – während unsere Vampirin wütet, bleiben diejenigen, die gerade nicht betroffen sind, sogar auf ihren Plätzen sitzen. Während man in der Eröffnungsszene von Natural Born Killers, die für die Sequenz Pate stand, das Gefühl hatte, dass mit dem Massaker das allgemeine Chaos losbricht, glaubt man hier schon fast, dass alle nur brav warten, während unsere Vampirin einen nach dem anderen umbringen kann.
Inszenatorisch tut sich bei „Live Evil“ rein gar nichts, aber was erwarte ich schon von Jay Woelfel, dem Typen, der zuvor nur dadurch aufgefallen ist, dass mir das von ihm verbrochene Geklimper für The Bagman noch heute Kopfschmerzen bereitet, wenn ich nur daran denke. Einfach eine Kamera hinstellen und dann die Leute davor schubsen reicht eben nicht, um sowas wie Spannung zu erzeugen, es gibt keine einzige Kamerafahrt zu bewundern, die den Namen auch verdient hätte und wenn das Ding (also die Kamera) tatsächlich mal ein wenig anders eingesetzt wird, dann kann man sich sicher sein, dass Woelfel die Einstellung so gut gefällt, dass sie gefühlte 17 Stunden lang gezeigt wird. So kann man ein (eh schon lahmes) Pferd auch zu Tode reiten. Dass Woelfel es nicht schafft, den Film teurer aussehen zu lassen als er ist, sondern man eher glaubt, dass das ganze nichts gekostet haben kann (von den billigen Splattereffekten mal abgesehen), ist natürlich Ehrensache.

Darsteller, Effekte und Soundtrack in Live Evil

Tim Thomerson muss ich an dieser Stelle ein Kompliment aussprechen. Die Vampire in diesem Film töten Babies auf eine ziemlich blutige Art und Weise. Sie haben auch kein Problem mit Massenmord und bringen Menschen nicht nur ihres Blutes wegen, sondern auch aus purem Spaß um. Trotzdem schafft Thomerson es, dass sein bescheuerter Vampirjäger um eine ganze Ecke unsympathischer ist, und das, obwohl er eigentlich der Held sein soll. Thomerson wirkt in „Live Evil“ genau wie die Art von unangenehmem Menschenschlag, bei dem man in der U-Bahn wie zufällig seinen Rucksack auf den freien Platz neben einem selbst stellt, damit er sich bloß nicht dorthin setzen und auf Tuchfühlung gehen könnte (zur Klarstellung: Wie Thomerson sonst ist, weiß ich nicht, aber in diesem Film wirkt er so und nein, das ist denke ich keine Absicht). Für jemanden, der in „Fear and Loathing in Las Vegas“ und „Near Dark“ dabei war, ist das ein ziemlicher Abstieg.
Der Rest der darsteller ist typische, vergessenswerte, C-Filmware. Einzig Ken Foree sticht heraus und veredelt diesen Film im Vergleich zum Rest doch gewaltig. Außerdem habe ich mich beim Ansehen die ganze Zeit gefragt, wieso man – wenn man ihn schon bekommen hat – nicht Ken Foree den Priester hat spielen lassen. Er wäre für Genrefans das größere Zugpferd und könnte die Actionszenen wesentlich glaubhafter rüberbringen als der alternde Thomerson, der wiederum als schleimiger Dealer, der sich zur Ruhe setzen will, eine Idealbesetzung wäre.
Die Splattereffekte reichen von ganz passabel (der Kamf am Anfang) bis hin zu komplett lächerlich (das Vampirbaby sieht so aus, als ob man einem echten Baby nur schnell eine Mini-Halloweenmaske für 3€ aufgesetzt hätte. Nur in den Szenen, in denen es durch die Gegend fliegt…da wirkt es wie eine Puppe mit einer 3€-Maske).
Immerhin hat „Live Evil“ einen Vorteil im Vergleich zu „The Bagman“: Der Soundtrack wurde von mir relativ schnell wieder vergessen (hat aber den Film recht passabel unterstützt). Könnte daran liegen, dass Jay Woelfel die Beschallung Austin Wintory überlassen hat, der offenbar ein wenig talentierter ist, als er selbst.

Bild- und Tonqualität auf der DVD

Ich habe „Live Evil“ hier al einen von vier Filmen auf der Horror Extreme Box. Auf der DVD ist außerdem noch der Slasher „Forget Me Not“. Was Bild- und Tonqualität angeht: Beides beleidigt zwar weder meine Augen noch meine Ohren, wirkliche Quantensprünge darf man sich bei einer DVD mit einem zweiten Film drauf auch nicht erwarten. Extras: Nada.

Fazit zu Live Evil

„Live Evil“ ist ein Film der verschenkten Möglichkeiten. Gute Ideen wären durchaus vorhanden, aber die Umsetzung versaut dann doch so einiges.


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Udo
Udo
14. Februar 2013 1:08

Danke für den Tipp, werd den mal begutachten.

Frederik Weitz
Frederik Weitz
14. Januar 2013 21:13

Ein ganz übler Film: deine Rezension hat weitaus mehr Qualität.
Ich habe vorletzte Woche einen ganz bösen Film gesehen: Night Wolf, der wohl nur eine DVD-Produktion war und nicht mal die verdient hat. Nach zwei Minuten wusste man, wie der Film ausgeht und die Effekte waren lächerlich. Ganz heißer Tipp von mir für deine Trash-Sammlung. Gibt es aber, wenn ich amazon richtig interpretiere, nur als Import.

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