Grave Encounters von den Vicious Brothers

Grave Encounters (USA 2011) von den Vicious Brothers Die Geisterjäger-Reality-TV-Serie "Grave Encounters" von Showmaster Lance Preston erfreute sich im Jahr 2003 beim Publikum großer Beliebtheit. Für eine Folge will sich Lance mit seiner Crew über Nacht in der Collingwood-Pschiatrie einschließen lassen, da dort seit Jahren von ungeklärten Phänomenen berichtet wird. Schnell müssen Lance und seine Freunde, die die "Geistererscheinungen" ansonsten für ihre Sendung immer gefaket haben, feststellen, dass die Irrenanstalt verflucht und tatsächlich von Geistern des ehemaligen Personals und der Patienten bewohnt ist. Die Gespenster sind der Filmcrew nicht wohlgesonnen. Verloren in den endlos scheinenden, labyrinthartigen Korridoren der Anstalt und verfolgt von den blutrünstigen Geistern, gleiten die einzelnen Mitglieder von Lances Crew selbst immer mehr in den Wahnsinn ab und sterben wie die Fliegen. Bis zum heutigen Tag weiß niemand genau, was mit Lance und seinen Freunden passiert ist. Acht Jahre später wird das damals gefundene "echte" Filmmaterial endlich einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht...


Grave Encounters (USA 2011) von den Vicious Brothers

Die Geisterjäger-Reality-TV-Serie „Grave Encounters“ von Showmaster Lance Preston erfreute sich im Jahr 2003 beim Publikum großer Beliebtheit. Für eine Folge will sich Lance mit seiner Crew über Nacht in der Collingwood-Pschiatrie einschließen lassen, da dort seit Jahren von ungeklärten Phänomenen berichtet wird. Schnell müssen Lance und seine Freunde, die die „Geistererscheinungen“ ansonsten für ihre Sendung immer gefaket haben, feststellen, dass die Irrenanstalt verflucht und tatsächlich von Geistern des ehemaligen Personals und der Patienten bewohnt ist. Die Gespenster sind der Filmcrew nicht wohlgesonnen. Verloren in den endlos scheinenden, labyrinthartigen Korridoren der Anstalt und verfolgt von den blutrünstigen Geistern, gleiten die einzelnen Mitglieder von Lances Crew selbst immer mehr in den Wahnsinn ab und sterben wie die Fliegen. Bis zum heutigen Tag weiß niemand genau, was mit Lance und seinen Freunden passiert ist. Acht Jahre später wird das damals gefundene „echte“ Filmmaterial endlich einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht…

Grave Encounters von den Vicious Brothers
Found Footage also mal wieder. Ich stehe diesem Genre ja nicht grundsätzlich negativ gegenüber, aber dieses ewig gleiche Strickmuster, nach dem die meisten dieser Filme entstanden sind, wird langsam langweilig (davon, dass es von vielen wohl einfach nur deshalb eingesetzt wird, weil man die Filme kostengünstig produzieren kann, rede ich gar nicht erst). „Grave Encounters“ von den Vicious Brothers (Sid Vicious rotiert gerade in seinem Grab, die zwei sehen aus wie Wannabe-Hipster mit mangelndem Bartwuchs) gewinnt hier leider auch keine Preise für Originalität.
Dennoch macht der Film nicht alles falsch.Einige der Schockeffekt sitzen punktgenau, die Geister sehen (für einen Film mit eher geringem Budget) ziemlich gut aus und bei den Schauspielern gibt es auch keine gröberen Ausfälle zu verzeichnen. Sean Rogerson spielt den Moderator, dem es nicht um Ehrlichkeit, sondern vor allem um einen theatralischen Auftritt vor der Kamera geht, genau so, wie man sich die Protagonisten dieser gefaketen Geisterjäger-Sendungen vorstellt: Selbstverliebt und verlogen bis ins Mark. Eines möchte ich aber schon anmerken: Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, wenn ein Film auf die Verlogenheit von Geisterjäger-Realityshows anprangern möchte und dann bei den Geistern auf relativ offensichtliche CGI-Effekte setzt.

Das alte Found Footage-Problem
(Achtung Spoiler) Natürlich teilt sich „Grave Encounters“ mit anderen Filmen des Found Footage-Genres ein Problem: Es müssen aus dramaturgischen Gründen Szenen zu sehen sein, die kein normaler Mensch mehr filmen würde. Das hält sich hier aufgrund der Ausgangslage zwar anfangs in Grenzen, vor allem die Schlussszene ist diesbezüglich Gold wert. Da filmt Lance, wie der frühere Geist und jetzige Psychiater, äh..umgekehrt…eine Lobotomie (oder etwas ähnliches) an einem Patienten vornimmt. Dann schauen Psychiater Friedkin (!) und seine Krankenschwester auf, entdecken Lance und starren ihn vielsagend an. Statt wie ein normaler Mensch zu reagieren – also sich anständig in die Hose zu scheißen und nach seiner Mama schreiend um sein Leben zu laufen – schwenkt Lance mit der Kamera kurz weg (warum eigentlich?), nur um dann wieder in Richtung Friedkin zu schwenken. Natürlich steht der Onkel Doktor jetzt direkt vor ihm (zugegeben: Der Schreck hat gesessen) und schleift den Patienten zu einer lustigen Spontan-OP. Dabei fällt Lance die Kamera so aus der Hand, dass sie – während wir ihn nur noch vor Schmerzen schreien hören – direkt vor einem medizinischen Handbuch zum Liegen kommt und der Zuschauer die Wort „Medical Treatment“ auf dem Cover lesen kann (oh welche Ironie! Die Chancen dafür. dass die Kamera genauso landet stehen übrigens maximal 1:1000.). Dann kommt der Abspann. Ein gutes Beispiel ist auch, wie Lance und Co den zerschnittenen Rücken von Sasha detailliert filmt, anstatt ihr zu helfen.

Fazit zu Grave Encounters
„Grave Encounters“ erfindet das Rad wirklich nicht neu. Die Vicious Brothers (Gott, ich hasse solche Künstlernamen außerhalb eines Wrestlingringes!) haben außerdem ziemlich deutlich auf die kommerzielle Verwertbarkeit ihres Filmes geschielt und sich einfach an ein Genre drangehängt, das ihnen finanziell erfolgsversprechend erschien. Dennoch ist „Grave Encounters“ halbwegs flott inszeniert und über weite Strecken leidlich unterhaltsam.


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