I spit on your Grave 2 (USA 2013) von Steven R. Monroe |
Katie will unbedingt Model werden. Da sie dafür erstens neue Fotos braucht und zweitens ein Gehirn bei Models offenbar nicht zwingend vorhanden sein muss, fällt sie auf das Angebot einer heruntergekommenen Fotoagentur herein, von ihr ein ganzes Set von Gratisfotos für ihr Portfolio zu machen. Kaum ist sie in dem versifften Studio angekommen, verlangen die Fotografen von ihr, dass sie sich (Überraschung!) ausziehen soll. Katie macht zwar nicht mit, wird aber von einem der drei Fotografen bis zu ihrer Wohnung verfolgt. In der Nacht bricht ihr neuer Stalker dort ein und vergewaltigt sie. Dann ruft er seine Kollegen an. Sie entführen Katie gemeinsam, setzen sie unter Drogen und verschleppen sie quasi mit internationaler Hilfe bis nach Bulgarien (wie genau sie das hinbekommen haben sollen, ohne das ihr Opfer auch nur irgend etwas davon mitbekommen haben soll, würde mich einmal interessieren, Betäubungsmittel hin oder her). Dort kann Katie aber entkommen und nun dreht sie den Spieß um: Katie foltert und tötet jeden einzelnen ihrer Peiniger auf blutige Art und Weise.
I spit on your Grave 2 von Steven R. Monroe
Ach du lieber Himmel. Ich habe jaschon viel menschenverachtenden Dreck gesehen, aber „I spit on your Grave 2“ spielt diesbezüglich in einer eigenen Liga (auch im Vergleich zum Original und dem hier fortgesetzten Remake). „I spit on your Grave 2“ unternimmt gar nicht erst den Versuch, etwas anderes zu sein als der Versuch, die niedrigsten Triebe von jenen Menschen zu befriedigen, die sich diesen Schund auch noch ansehen und sich an den Erniedrigungen, Foltereinlagen und Vergewaltigungen aufgeilen, die so genannte Handlung ist nur eine erbärmliche Entschuldigung dafür, die Gewalt nicht völlig ohne Kontext zu zeigen.
Wer sich den Dreck in seiner vollen Länge ansehen möchte, sollte nicht zur deutschen DVD greifen und ihn im Ausland kaufen. Die DVD ist nämlich so ungeschickt geschnitten, dass man sofort bemerkt, wann etwas fehlt: Tonsprünge, versehentlich eingefügte jump cuts und unerklärliche Handlungslücken drücken sich gegenseitig die Klinke in die Hand. Einen ausführlichen Schnittbericht gibt es hier. Die deutsche Fassung ist dermaßen unbrauchbar, dass man – würde man den deutschen Hang zur Zensur nicht kennen – schon beinahe von absichtlicher Sabotage sprechen könnte. An den im Schnittbericht beschriebenen Szenen könnt ihr außerdem recht gut nachvollziehen, was mich an dem Film alles stört, da dieses Machwerk auch sonst fast nur aus solchen Szenen besteht. (Zur Info: Ich habe für dieses Review beide Fassungen gesehen, die deutsche aber nur auszugsweise an den geschnittenen Stellen.)
Perlen vor die Säue
Der Film selbst wäre – wenn man die Handlung mal für eine Sekunde ignoriert – gar nicht so schlecht gemacht. Die dreckige Atmosphäre wird von Kameramann Damian Bromley sehr gut eingefangen, Steven R. Monroes Inszenierung ist flott und ohne echten Durchhänger und Jemma Dallender liefert als Katie Carter eine ganz passable Leistung ab, was auch für den Rest des Casts gilt. Sowohl von der technischen, als auch von der schauspielerischen Seite her könnte man also gar nicht meckern. Zu dumm, dass die Beteiligten ihr Talent verschwenden und sich keinen besseren Film ausgesucht haben.
Dass der Film extrem frauenfeindlich ist, muss ich an dieser Stelle nicht mehr extra erwähnen, oder? Ich würde ja sagen, dass Katie hier wie ein Stück Fleisch behandelt wird, das wäre aber noch eine Untertreibung. Die wiederholten Vergewaltigungen sind in zweifacher Hinsicht Mittel zum Zweck. Erstens sollen die Zuschauer sich in der ersten Hälfte des Filmes an dem erzwungenen Sex aufgeilen. Zweitens sollen die Vergewaltigungen als Rechtfertigung für die im Anschluss stattfindenden ausgiebigen Foltereinlagen dienen, an denen sich das werte Publikum dann noch mehr aufgeilen kann. Ich möchte kotzen.
Fazit zu „I spit on your Grave 2“
Ich habe ehrlich gesagt keine Lust, mich noch länger mit diesem Film zu befassen und komme daher gleich zum Fazit: „I spit on your Grave 2“ ist ein menschenverachtendes Stück Scheiße. Den Machern würde ich zu gerne ins Gesicht spucken, aber ich werde das ungute Gefühl nicht los, dass sie das antörnen könnte.