Iron Sky: The Coming Race von Timo Vuorensola

Nachdem die Erde im Krieg mit den Mondnazis (siehe Teil 1) und dem flächendeckenden Einsatz von Atombomben vor 20 Jahren völlig zerstört wurde, hat sich der letzte Rest der Menschheit auf die alte Mondbasis besagter Nazis gerettet und versucht, dort mehr schlecht als recht zu überleben. Als dann ein schrottreifes Raumschiff völlig überraschend von der Erde auftaucht, erfährt die Mechanikerin Obianaju Washington, dass sich im Mittelpunkt der Erde eine Energiequelle befindet, welche die gesamte Menschheit retten könnte. Um ihr Ziel zu erreichen, verbünden sich Washington und ihre Freunde mit einem alten Feind...


Nachdem die Erde im Krieg mit den Mondnazis (siehe Teil 1) und dem flächendeckenden Einsatz von Atombomben vor 20 Jahren völlig zerstört wurde, hat sich der letzte Rest der Menschheit auf die alte Mondbasis besagter Nazis gerettet und versucht, dort mehr schlecht als recht zu überleben. Als dann ein schrottreifes Raumschiff völlig überraschend von der Erde auftaucht, erfährt die Mechanikerin Obianaju Washington, dass sich im Mittelpunkt der Erde eine Energiequelle befindet, welche die gesamte Menschheit retten könnte. Um ihr Ziel zu erreichen, verbünden sich Washington und ihre Freunde mit einem alten Feind…

 

 

„Iron Sky“ aus dem Jahr 2012 war einer jener Filme, die einem beim ersten Ansehen ganz gut gefallen, nur um mit jeder weiteren Sichtung zu zeigen, dass die Effekte und ein paar lustige Ideen nicht für immer darüber hinwegtäuschen können, dass die Suppe doch relativ dünn ist. Deshalb habe ich nicht unbedingt Luftsprünge gemacht, als 2019 „Iron Sky: The Coming Race“ erschien. Und was soll ich sagen: Der Film ist noch enttäuschender als sein Vorgänger.

Das liegt nicht an den Effekten, was hier aufgefahren wird, kann sich durchaus sehen lassen. Von der verfallenden Mondbasis, über die Raumschiffe, bis hin zum Reich der Reptiloiden (in dem die Führungsriege aus den Chefreptiloiden Hitler, Bin Laden, Thatcher, Papst Alexander dem VI., Sarah Palin und Steve Jobs besteht) innerhalb der Erde sieht alles wirklich toll aus. Auch die Schauspierler:innenriege, allen voran Udo Kier, Lara Rossi und Vladimir Burlakov, macht ihre Sache gut. Ein echter Hingucker ist ausgerechnet Tom Green als Anführer der „Jobsisten“, die in ihrem sektenhaften Kult Steve Jobs als Gott verehren und ihre Smartphones gleich an ihrem Handgelenk befestigt haben. An diesen „Jobsisten“ lässt sich sehr gut das Hauptproblem des Films zeigen: Mit einem guten Drehbuch lässt sich daraus leicht eine bissige Satire machen. Hier wird aber alles mit der groben Kelle aneinander geklatscht, jede Pointe zielt auf den offensichtlichsten, kleinsten gemeinsamen Nenner.  Da explodiert man gleich, wenn man per Löschung des Vertrags exkommuniziert wird, die Reptiloiden versuchen nicht nur, die Menschen zu beherrschen, sondern fressen sie gleich noch und so weiter. Hinzu kommen noch Widersprüche, die man ganz einfach hätte vermeiden können. Der erste Kopfwehmoment kommt gleich nach 2 Minuten, wenn die Anführerin erklärt, dass sie „hier keine Nazis braucht“, wenn man 30 Sekunden davor erfahren hat, dass die Überlebenden des Krieges jetzt mit den Mondnazis in der Basis leben und neben ihr ein Typ in Gestapo (oder SS)-Uniform steht, der Befehle bellt. Da geht sich das Leben ohne Nazis nicht ganz aus, liebe Frau.

Als wäre das noch nicht schlimm genug, merkt man vor allem in den letzten 30 Minuten sehr stark, dass die Macher keine Ahnung davon haben, wie man einen Bogen vom Anfangs bis zum Ende spannt. Die Hauptgeschichte ist nach etwa 60 Minuten erzählt. Da das aber noch keinen Film abgibt, werden noch Fake-Enden hinten drangenagelt, dass „Der Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs“ vor Neid erblasst. Unsere Held:innen schaffen mit der Energiequelle nach einer Verfolgungsjagd die erfolgreiche Flucht. Hier wäre ein Ende möglich. Sie kommen wohlbehalten auf der Basis an und feiern. Hier wäre ein Ende möglich. Udo Kier will die Mondbasis auf einem T-Rex stürmen und wird abgewehrt. Hier wäre ein Ende möglich. Die Anführerin, die sich im Kampf geopfert hat, wird beerdigt. Udo Kier (der hier in einer Doppelrolle zu sehen ist) verfolgt die Menschen mit seinem Raumschiff und wir in die Luft gejagt Hier wäre…..GEH ZU ENDE, BLÖDER FILM!! Aber nein, das Ende kommt erst, als man uns erklärt hat, dass alle jetzt zum Mars fliegen, damit ihre Kinder dort vielleicht eine Zukunft haben. Dann zeigt man uns, dass sich dort anscheinend die Kommunisten in einer riesigen Station eingenistet haben. Und dann kommt ENDLICH der Abspann.

 

Fazit zu „Iron Sky: The Coming Race“

Dieser Film hat nicht einmal mehr den Reiz des Neuen, den Teil 1 noch hatte. Think about it this way: Nicht einmal ein auf einem Tyrannosaurus Rex reitender Udo Kier konnte diesen Film noch retten!


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