Masters of Horror: Jenifer von Dario Argento

Detective Frank und sein Partner machen gerade eine Pause, als Frank beobachten muss, wie ein junges Mädchen auf der Flucht vor einem Verrückten um ihr Leben rennt. Frank erschießt den Mann, als dieser sein Opfer mit einem Hackebeil ins Jenseits befördern möchte. Da Jenifer, so heißt das Mädchen, erstens schwer entstellt und deshalb zweitens völlig isoliert ist, nimmt Frank sie gegen den Willen seiner Familie auf. Doch Frank wird schnell klar, dass mit Jenifer etwas nicht stimmt...


Detective Frank und sein Partner machen gerade eine Pause, als Frank beobachten muss, wie ein junges Mädchen auf der Flucht vor einem Verrückten um ihr Leben rennt. Frank erschießt den Mann, als dieser sein Opfer mit einem Hackebeil ins Jenseits befördern möchte. Da Jenifer, so heißt das Mädchen, erstens schwer entstellt und deshalb zweitens völlig isoliert ist, nimmt Frank sie gegen den Willen seiner Familie auf. Doch Frank wird schnell klar, dass mit Jenifer etwas nicht stimmt…

 

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Zunächst eine kurze Erklärung: Die Serie „Masters of Horror“ lief von 2005 bis 2007. Die Idee war simpel: Die besten Genre-Regisseure zusammen zu trommeln, damit jeder von ihnen eine Horrorgeschichte beisteuert. Einer der Regisseure war Dario Argento.

Mit Argento ist es so eine Sache: Er hat in den 70ern und 80ern großartige Filme abgeliefert. In den letzten Jahren kam aber absolut nichts Gutes mehr von ihm. Wenn man sich „Jenifer“ ansieht, bekommt man leider eine gute Vorstellung davon, wieso Argentos Spätwerk verglichen mit seinen früheren Filmen so enttäuschend ist.

„Jenifer“ hätte eigentlich das Potenzial für eine gute Geschichte. Ein zwischen seiner Familie und seinem Mitgefühl für Jenifer hin- und hergerissener Familienvater wäre sicher ein guter Protagonist. Und eine gequälte Seele, von der Umwelt wegen ihres Aussehens ausgestoßen und verzweifelt, könnte eine vielschichtige Mörderin sein.

Argento verschenkt diese Möglichkeiten allesamt. Jenifer ist böse, weil sie eben böse ist und unser Polizist ist einfach nur ein Vollidiot, dem man alle fünf Minuten eine reinhauen möchte. So fühlt er sich zu Jenifer beispielsweise regelmäßig sexuell hingezogen und sie treiben es später auch miteinander. Ist das schon per se an den Haaren herbeigezogen (sie ist erstens ein Verbrechensopfer und sieht zweitens so aus, als hätte ihr jemand die Salamipizza ins Gesicht gespuckt – Sorry, aber anders kann man das nicht ausdrücken, vor allem, wenn man daneben die wunderschöne Ehefrau dieses Deppen sieht), wird es erst recht idiotisch, wenn man folgendes bedenkt: Jenifer hat ein paar Tage zuvor vor seinen Augen nicht nur seine Katze, sondern auch das Nachbarskind gefressen. Die Gedärme lagen überall im Raum verteilt. Wie zum Teufel kriegt man da überhaupt noch einen Ständer zusammen??? Da kann die sich beim Geschlechtsberkehr hundertmal die Haare übers Gesicht kämmen, wenn die Braut einmal den Mastdarm einer Sechsjährigen aus dem Mund hängen hatte und ich das sehe, wird das normalerweise nichts mehr mit der Liebe. Davon, dass jeder normale Mensch die Alte sofort ins Irrenhaus verfrachten würde, ganz zu schweigen.

Die Handlung selbst ist so überraschungsfrei wie möglich. Natürlich läuft es darauf hinaus, dass unser toller Held bald selbst keinen anderen Ausweg mehr sieht, und Jenifer umbringen will. Und natürlich wird er ebenfalls erschossen. Das wäre sicher schwer dramatisch….wenn einem zu diesem Zeitpunkt nicht schon alle Charaktere scheißegal wären. Außerdem wäre dieser Ausgang so leicht zu verhindern gewesen. Wie gesagt: Ein Anruf und die Alte übernachtet ihr Leben lang mit Zwangsjacke in einer geschlossenen Anstalt.

Optisch hat der Film nicht viel zu bieten, es wirkt alles wie ein extrem biederer TV-Film. Von der visuellen Power, die Argentos Filme früher hatten, ist rein gar nichts zu merken. Einige der Splatterszenen und Jenifers Entstellungen sehen aber sehr gut aus.

 

Fazit zu „Jenifer“

Das war leider ein kompletter Schlag ins Wasser. Jenifer hat eine unlogische Handlung und wurde völlig langweilig und belanglos in Szene gesetzt. Es ist einfach nur traurig, was aus Argentos Talent geworden ist.

 


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