Psychosis (USA 2010) von Reg Traviss |
Ein Serienmörder befriedigt seinen Blutdurst an einem Camp von Umweltschützern. Jahre später zieht die erfolgreiche Horrorautorin Susan (Charisma Carpenter) mit ihrem Mann in ein Haus in der Nähe des Tatorts. Es dauert nicht lange, bis Susan von blutigen Visionen der Morde heimgesucht (die sich nun – warum auch immer – direkt bei ihr im Wohnzimmer abspielen). Da Susan nicht gerade die stabilste Persönlichkeit ist und in der Vergangenheit bereits psychische Probleme hatte, ist ihr Mann nicht bereit, ihr zu glauben…
Psychosis von Reg Traviss
Die „5 DVDs/Blu Rays für 20€“-Kiste bei Müller wird irgendwann zu meinem Untergang. Klar, da liegen immer mal wieder interessante Filme drin, aber irgendwie ist der fünfte Film in letzter Zeit immer ein absolut langweiliger Stinker wie dieser hier. Ich habe selten ein belangloseres und sinnloseres Filmchen gesehen. Der auf einer Kurzgeschichte von Michael Armstrong basierende „Psychosis“ bietet eine Handlung, die in maximal 30 Minuten fertig erzählt sein müsste, der Rest besteht aus einer Aneinanderreihung langweiliger Füllszenen, die letztlich ins Nichts führen, was das Problem von vielen auf Kurzgeschichten basierenden Filmen ist. Das ist nicht nur langweilig, sondern in höchstem Maße frustrierend. Der Trailer täuscht eine Stringenz vor, die im Film zu keinem Zeitpunkt durchgehalten wird. (Bitte fragt mich nicht, wieso man dieses verdammte YouTube-Video nicht einbetten kann.) Um dem ganzen die Krone aufzusetzen, ist „Psychosis“ wohl der erste Fall eines Filmes, der ein Remake einer Kurzgeschichte aus einem Anthologiefilm, die so auf Spielfilmlänge getreckt wurde. (Das Original heißt Screamtime.) Warum dreht man kein Remake des ganzen Originalfilmes? Wie man auf diese „geniale“ Idee gekommen ist, würde mich brennend interessieren.
(Spoileralarm voraus) Die so genannte Haupthandlung des Films ist aber um nichts besser. Warum spielen sich die Morde in Susans Visionen plötzlich in ihrem Wohnzimmer ab und nicht im Wald, wo sie tatsächlich stattfanden? Hat sie tatsächlich Visionen, oder „nur“ einen weiteren psychotischen Schub? Wenn letzteres stimmt, woher „weiß“ Susan dann offensichtlich, wie Täter und Opfer aussahen? Und wenn es wirklich Visionen waren….warum hat Susan die eigentlich? Warum gerade sie? Reg Traviss, der auch das Drehbuch verbrochen hat, schafft es nicht, auch nur eine einzige dieser Fragen einigermaßen zufriedenstellend zu beantworten. In der IMDB steht zwar, dass Susan keine Visionen aus der Vergangenheit, sondern aus der Zukunft hatte, im Film selbst findet man darauf aber schlicht keinen Hinweis, abgesehen davon, dass am Ende plötzlich alle wieder leben. Wenn dies tatsächlich die angestrebte Pointe war, dann hätte man das wesentlich besser lösen können. Hinzu kommt, dass die Visionen nach dem immer gleichen Muster ablaufen: Susan hat einen (nach dem Zufallsprinzip bestimmte) „Flashback“ zu den Morden, sieht die Bluttat (die oft genug im gezeigten Prolog völlig anders aussah) – und das wars dann. Susan ist zu keinem Zeitpunkt in echter Lebensgefahr, wie soll ich denn da mit ihr mitfiebern?
Schauspielernde Schlaftabletten
Den SchauspielerInnen rund um Charisma Carpenter, Paul Sculfor und Ricci Hartnett dürfte schmerzlich bewusst gewesen sein, in was für einem Blödsinn sie hier mitspielen, anders kann ich mir die von allen betriebene Arbeitsverweigerung nicht erklären, die hier zur Schau gestellt wird. Klar, dass das kein Anwärter für die großen Preisverleihungen wird, stand wohl von Anfang fest, aber mit der Leistung wird sich wohl keiner der hier gezeigten Knallchargen für höhere Weihen empfehlen können.
Fazit zu Psychosis
„Psychosis“ ist ein sinnloses, kleines Schwachsinnsfilmchen, das so überflüssig ist wie ein Kropf.