Scre4m – Ghostface ist wieder da!

Titel: Scre4m


Titel: Scre4m

USA 2011

Länge 106 Minuten

Mit: Neve Campbell, Sidney Prescott, Courteney Cox, David Arquette, Hayden Panettiere, Lucy Hale, Anna Paquin, Emma Roberts

Regie: Wes Craven

Inhalt von Scream 4
Zehn Jahre sind seit den letzten Morden in Woodsboro vergangen. Sidney Prescott, das damalige Hauptziel der Killer, ist im Zuge einer Lesereise, mit der sie ihr gerade erschienenes Buch bewerben will, ist wieder in ihre Heimatstadt zurückgekehrt. Gerade in dem Moment, als ihre Lesung in der Bibliothek beendet hat, erreicht Sheriff Dewey Riley ein Notruf, der nichts Gutes verheißt: Zwei Teenager wurden auf brutale Weise abgeschlachtet. Nachdem die Polizei ein Handy von einem der Opfer in Sineys Wagen gemeinsam mit einem ganzen Haufen von blutverschmierten Buchcovern findet, beschließt Dewey, Sidney als wichtige Zeugin erstmal nicht aus der Stadt zu lassen. Schon bald wird klar, dass pünktlich zum zehnjährigen Jubiläum der Morde ein neuer Killer mit Ghostface-Maske sein Unwesen treibt. Dieser hat es auf Sidneys Cousine und deren Freunde abgesehen. Er orientiert sich bei seinen Anschlägen offenbar sehr stark am ersten Woodsboro-Massaker und möchte offenbar ein Reboot/Remake erschaffen…

 

Kommentar zu Scream 4
(Massive Spoilerwarnung voraus): Zehn Jahre nach dem letzten Teil der Scream-Trilogie erschien nun der vierte Teil auf DVD. „Scre4m“ (Ganz ehrlich: Ich hasse solche Titel. Nur weil eine „4“ einem „A“ ein wenig ähnlich sieht, muss man nicht zwanghaft einen auf clever machen. Warum nennt man den Film nicht einfach „Scream 4“? Ist das nicht „hip“ genug? ganz zu schweigen davon, dass ein 4 maximal wie ein großes A aussieht und man mitten im Wort….ach, was solls) hat sich Wes Craven – wie in den anderen Filmen zuvor – wieder daran gemacht, einen aktuellen Trend (nicht nur) im Horrorgenre ins Visier und zwar die (in meinen Augen) nur noch nervige Reboot- und Remakewelle. Der Ghostface-Killer aus Scream 4 hat tatsächlich das Ziel, ein Reboot der Woodsboro-Morde zu starten, aber (nochmal die Spoiler-Warnung) der Twist dabei ist, dass es in Wahrheit darum geht, dass Sidneys Cousine sich selbst als „neue“ Sidney inszenieren will und darum die Morde gemeinsam mit einem Komplizen begeht. Die Handlung ist hier an und für sich relativ intelligent aufgebaut, logische Fehler waren nicht zu entdecken. Außerdem wird der Film (wie eigentlich immer in der Scream-Reihe) von guten bis sehr guten SchauspielerInnen getragen, was für dieses Genre ja eher die Ausnahme ist (und Hayden Panettiere als Kirby ist ohnehin ein Nerdtraum).
Des Weiteren hat der vierte Teil gegenüber seinem direkten (und völlig verunglückten) Vorgänger einen Vorteil: Man musste sich für das Drehbuch nicht irgend etwa aus den Fingern saugen, um ihm künstlich eine Daseinsberechtigung zu geben. Musste man sich für Teil 3 noch etwas über Trilogien zusammenfabulieren (die zum damaligen Zeitpunkt im Horrorgenre eigentlich überhaupt keine Rolle gespielt haben), hat man in Nummer 4 mit der schon erwähnten Remakewelle durchaus ein Thema, welches nicht nur die Horrorfans schon etwas länger beschäftigt. Dass man dann auch gleich die Gelegenheit nutzt, um am Anfang ein wenig mit Dingen wie „Film im Film“ (also den in der „Scream“-Welt existierenden „Stab“-Filmen, die auf den Ereignissen aus den ersten „Scream“-Filmen beruhen) zu spielen.

Abzüge für Scream 4 in der B-Note
Der Teufel liegt bei Scream 4 leider im Detail, was das Gesamtbild doch ein wenig trübt. So greift hier hin und wieder das alte unselige „Wir tun dumme Dinge, die es dem Killer möglichst leicht machen, uns umzubringen“-Slasherprinzip. Ein gutes Beispiel hierfür ist folgende Szene: Was macht man, wenn man es gerade noch geschafft hat, eine Holztür zu schließen, bevor der Killer mit vollem Karacho durchbricht und in deinem Haus steht? Nun, man lehnt sich sicher nicht sitzend gegen eben jene Tür und das auch noch so, dass der Irre mit dem Messer dich durch den Briefschlitz erstechen kann, ganz zu schweigen davon, dass das Messer offenbar ohne größeren Widerstand durch den Schädelknochen des Opfers fährt (ich kenne mich mit Messern aber offen gestanden nicht gut genug aus, um sagen zu können, ob sowas möglich ist oder nicht). Besonders bescheuert ist auch der Tod eines Polizisten, dem das Messer zwischen die Augen gerammt wird und der trotzdem noch dazu in der Lage ist, aus dem Wagen zu steigen, ein paar Schritte zu gehen, einen blöden Spruch abzulassen und dann erst zu sterben. In diesem Moment sitzt man einfach nur vor dem Fernseher und denkt sich: „Warum?“ Diese Blödheiten ziehen den Film teilweise etwas runter.

Fazit zu Scream 4
„Scream 4“ ist durchaus sehenswert und übertrifft Teil 3 in allen Belangen, auch wenn der Film bei weitem nicht perfekt ist.

P.S.: Der Trailer ist übrigens ein sehr gutes Beispiel dafür, wie bei solchen Trailern oft Dialogzeilen absichtlich Falsch zusammengeschnitten werden. Im Film sind genau zwei Szenen so vorhanden wie in dem Video: Gales „Das ist alles im Internet“-Sager und die Szene mit den Polizisiten am Schluss. Besonders sinnfrei ist die Verfälschung der Szene, in welcher Kirby eine Frage nach Horrorremakes beantwortet. Die ist im Film nämlich richtig, die falsche Antwort gibt sie schon vorher (die Frage lautete übrigens: „Welcher war der erste Slasherfilm überhaupt? A: Psycho oder B: Halloween?“ Und ja, es ist eine Fangfrage….).


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Udo
Udo
31. Oktober 2011 12:12

Ich muss sagen, dass mir bis auf Teil 3 eigentlich alle sehr gut gefallen haben. Teil 2 war eine logische Fortsetzung im Sinne von "Jetzt nehmen wir uns Fortsetzungen vor", zu teil 4 hab ich meine Meinung ja schon gesagt, nur Teil 3 ist gewaltig in die Hose gegangen…

Frederik Weitz
Frederik Weitz
30. Oktober 2011 11:09

Ich glaube, ich werde mir diesen Film nicht anschauen, vor allem nicht nach deiner Rezi. Ich fand auch nur den ersten wirklich originell.

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