The little American von Cecil B. DeMille & Joseph Levering

Die junge Amerikanerin Angela Moore (Mary Pickford) ist 1917 auf dem Weg nach Frankreich, um ihre alte Tante in die USA zu holen. Sie nutzt diese Gelegnehit gleich aus, um einen deutschen Offizier, in den sie sich verliebt hat, zu suchen. Unterwegs wird ihr Schiff von den Deutschen versenkt, sie schafft es gerade noch in ein Rettungsboot und so ans französische Festland. Dort erlebt sie die Brutalität der deutschen Soldaten aus erster Hand...


Die junge Amerikanerin Angela Moore (Mary Pickford) ist 1917 auf dem Weg nach Frankreich, um ihre alte Tante in die USA zu holen. Sie nutzt diese Gelegnehit gleich aus, um einen deutschen Offizier, in den sie sich verliebt hat, zu suchen. Unterwegs wird ihr Schiff von den Deutschen versenkt, sie schafft es gerade noch in ein Rettungsboot und so ans französische Festland. Dort erlebt sie die Brutalität der deutschen Soldaten aus erster Hand…

 

Es wird nach längerer Abwesenheit mal wieder Zeit für ein Review hier. Dafür eignet sich ein topaktueller Film aus dem Jahr 1917 natürlich perfekt. Sind ja nur 102 Jahre, hab ihn also nur knapp im Kino verpasst. Bei „The little American“ handelt es sich um einen vor allem gegen die Deutschen gerichteten Propagandafilm aus dem 1. Weltkrieg, der als Romanze getarnt daherkommt. Dabei wird die Botschaft nicht gerade subtil rübergebracht und gleitet hin und wieder versehentlich in die Parodie ab. Das wird vor allem in der Szene kklar, in der unsere Protagonistin mit der amerikanischen Flagge in der Hand die deutschen Soldaten zum Gehen auffordert, weil sie nun das Haus einer Amerikanerin betreten hätten. Da hatte ich dieselbe Reaktion wie die angesprochenen Soldaten, die haben nämlich vor Lachen Bauchkrämpfe gekriegt.

Was den Film rettet sind letztlich zwei Dinge: Da wäre erstens die Ausstattung, die schon in diesem Frühwerk DeMilles Liebe zum Opulenten zeigt. Vom Schiffstuntergang bis hin zu Schlachten im Krieg wird hier so ziemlich alles aufgefahren, was möglich ist. Das zweite und wichtigste ist schließlich Mary Pickford. Die Frau hat etwas an sich, das man nur schwer beschreiben kann. Klar, sie ist hübsch und talentiert, aber da ist (bzw. war) noch mehr. Sie hat einfach das gewisse Etwas, das einen dazu bringt, den Film weiter zu verfolgen.

Die anderen SchauspielerInnen haben zu wenig zu tun, um sie adäquat zu beurteilen. Jack Holt ist als einziger ethisch anständig handelnder Deutscher und love interest viel zu farblos (man versteht dadurch nie wirklich, wieso Angela sich so sehr in ihn verliebt) und Hobart Bosworth ist als deutscher General maximal 5 Minuten im Bild.

Die DVD von Great Movies ist eine einzige Enttäuschung. Das Bild und Ton modernen Ansprüchen nicht genügen können, ist bei einem Film von 1917 zu erwarten. Was ich nicht verstehe ist, dass man hier nur zwei Trailer zu Asylum-Filmen („Titanic 2“ und „Sherlock Holmes“) als „Extras“ mitgegeben hat. Leute, ihr habt hier mit Mary Pickford und Cecil B. DeMille ein frühes Werk zweier Titanen des jungen Hollywoods und ihr bekommt nicht einmal eine popelige Bildergalerie oder zwei schriftliche Biografien hin? Das finde ich richtig schwach.

 

Fazit zu „The little American“

Mary Pickford und Cecil B. DeMille haben später in ihrer Karriere beide wesentlich bessere Filme gemacht, keine Frage. Der Film ist aber schon allein aus filmhistorischen Gründen einen Blick wert.

The little American

 


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