Cabin Fever (USA 2002) von Eli Roth |
Fünf junge Freundinnen und Freunde wollen in einer Hütte im Wald Ferien machen. Kaum sind sie dort angekommen, treffen sie einen Mann, der offensichtlich schwer krank ist und ihnen das Auto mit Blut vollkotzt. Da sie Angst haben, sich anzustecken, vertreiben sie den Fremden gewaltsam. Da die mysteriöse Krankheit bei dem Obdachlosen schon sehr fortgeschritten ist, stirbt er, und kippt dabei unglücklicherweise in den nahen, für die Trinkwasserversorgung der Gegend wichtigen, See. So verbreiten sich die Viren nun rasend schnell in der ganzen Gegend. Es dauert nicht lange, bis das erste Gruppenmitglied Symptome der Krankheit zeigt, die nicht gerade unblutig sind. Ab diesem Zeitpunkt ist die Panik bei den anderen natürlich groß. Sie können nicht in die nahe liegende Stadt, da der Wagen nicht anspringt, und sie haben keine Ahnung, ob und wie diese Krankheit ansteckend ist. Zwei aus der Gruppe versuchen, zu Fuß in die Kleinstadt zu kommen, sie bemerken aber schnell, dass die Bewohnerinnen und Bewohner ihnen nicht gerade freundlich gesonnen sind. Da die Angst immer größer wird, drehen die vier Verbliebenen immer mehr durch und gehen aufeinander los, anstatt gemeinsam abzuhauen. Da sie immer wieder Wasser trinken, zeigen bald auch die anderen Symptome. Wenn noch irgend jemand überleben soll, müssen die Protagonisten schnell handeln…
Cabin Fever von Eli Roth
Die Filme von Eli Roth sind bestenfalls ein zweischneidiges Schwert. Man kann Roth zwar ein gewisses Bemühen, einen unterhaltsamen Film zustande zu bringen, zwar nicht absprechen, nur gelingen tut ihm das beileibe nicht immer. Umso amüsanter sind dann die Versuche seiner Fans, Filmen wie „Hostel“ eine tiefere Bedeutung zu verleihen (ein besonders „gelungenes“ Beispiel findet ihr hier). So gesehen warte ich nur darauf, dass jemand ignoriert, dass der Film schon 12 Jahre alt ist und ihn zu Roths Kommentar zur Ebola-Panik erklärt oder so (aber vielleicht kommt das dann mit dem geplanten Remake).
„Cabin Fever“ war Roths erster Film. Eigentlich hätte er danach gleich wieder mit dem Filmemachen aufhören können, denn seither erzählt er immer wieder die gleiche Geschichte. Eine Gruppe von unsympathischen Deppen fährt irgendwo hin und wird an ihrem jeweiligen Ziel von irgendetwas oder -jemanden getötet. Dabei ist es zweitrangig, ob das durch ein Virus, Kannibalen oder andere durchgeknallte Psychopathen geschieht – es ist immer das gleiche Storykonstrukt, das von Roth einmal mehr, einmal weniger stark variiert wird. „Cabin Fever“ ist immerhin noch die unterhaltsamste Variation, die Eli Roth zustande gebracht hat (wobei die Messlatte hier nicht allzu hoch liegt).
„Cabin Fever“ hält sich nicht lange mit einer Einführung auf. Nicht lange nach der Ankunft der Protagonisten geht es mit dem Terror los und die Spezialeffekte sind sehr gut gelungen. Die Schauspieler sind zwar kein Academy Award-Material, aber ich habe in diesem Genre schon wesentlich schlechtere Leistungen gesehen. Der einzige, den man vielleicht kennen könnte, ist Rider Strong (DAS wäre mal ein Name für einen B-Movie-Helden!), der vor einer halben Ewigkeit in der Serie „Das Leben und ich“ mitgespielt hat.
Alte Horrorfilmkrankheit
Das Hauptproblem von „Cabin Fever“ ist die alte Krankheit, die viele Filme dieses Genres mit sich herumschleppen: Die Protagonisten schaffen es immer wieder, von allen Handlungsmöglichkeiten die dümmstmögliche auszwählen, um sich so in eine immer ausweglosere Situation zu manövrieren. Ein gutes Beispiel dafür ist die Szene, in der zwei von ihnen in die Kleinstadt wollen, um Hilfe zu holen und es schaffen, nicht nur mit leeren Händen zurück zu kommen, sondern gleich noch den Verdacht auf sich zu lenken, dass sie für die Verbreitung der Seuche verantwortlich wären. Szenen wie diese machen es dem Zuschauer sehr schwer, sich mit irgend jemandem in dem Film zu identifizieren.
Die Blu Ray von „Cabin Fever“ geht in Ordnung. Bild und Ton sind fantastisch, als Extras gibt es verschiedene Audiokommentare mit Eli Roth, Hauptdarsteller Rider Strong, dem Rest der Besetzung und der Filmcrew. Außerdem ist noch das von Eli Roth gemacht DVD-Intro mit drauf.
Fazit zu Cabin Fever
„Cabin Fever“ist ein leidlich unterhaltsamer Horrorfilm, der weder einen besonderen Höhe- noch einen Tiefpunkt im Horrorgenre darstellt. Man kann ihn sich zwar einmal ansehen, sollte aber nichts besonderes davon erwarten.
Hier gehts zum Review von Cabin Fever 2.