Filme von A bis Z: B wie Blood Feast 2

Blood Feast 2: All you can eat (Regeln siehe hier)


Blood Feast 2: All you can eat

(Regeln siehe hier)

Der Buchstabe B im Alphabet beschert mir auch gleich den ersten Splatterfilm in meiner Sammlung: „Blood Feast 2: All you can eat“. BTW, der Film ist in Deutschland beschlagnahmt (welchen Sinn hat es eigentlich, einen Film zehn Jahre nach seinem Erscheinen in den USA und fünf Jahre nach dem der deutschen DVD zu beschlagnahmen? Aber was frage ich, den ersten Teil habt ihr 2004 beschlagnahmt, ganze 41 Jahre nach seinem Erscheinen. Ganz ehrlich, denken die Zuständigen nicht, dass das sinnlos ist? Jeder, der den Film sehen oder kaufen wollte, hat das wohl bereits mehrfach getan, ganz davon abgesehn, dass man solche Filme immer in österreichischen Webshops ordern kann und zwar ungeschnitten), also liebe Kinder, schaut euch lieber diese Seite an.

Blood Feast 2: All you can eat

Fuad Ramses der Dritte (J. P. Delahoussaye) hat das Familienunternehmen (einen Catering-Service) geerbt und will dieses wieder auf Vordermann bringen. Sein Großvater hat dort vor einiger Zeit Frauen in der Umgebung umgebracht, um eine alte ägyptische Gottheit mit deren Körperteilen wieder auferstehen zu lassen. Dummerweise steht eine alte Ishtar-Statue (und ja ich weiß, dass Ishtar eigentlich babylonisch und nicht ägyptisch ist) immer noch in dem Lokal und diese beginnt sofort damit, Fuad magisch zu beeinflussen. Dieser will nun die Taten seines großvaters wiederholen, für Ishtar ein Fest ausrichten und verfüttert die überflüssigen weiblichen Körperteile an seine Kundschaft. Die Polizei ist ihm allerdings auf den Fersen….

Ach Gottchen…

Im Jahr 1963 dreht Herschell Gordon Lewis mit „Blood Feast“ den ersten Splatterfilm der Filmgeschichte. Er hatte wohl keine Ahnung, dass er mit diesem billigen Filmchen ein Genre schaffen würde, dass fast fünfzig Jahre später immer noch fröhliche Urständ‘ feiert. „Blood Feast“ gilt bis heute als Kult. Im Jahr 2002 unterbrach der gute Herschell wohl auch deshalb eine dreißigjährige Regieabstinenz und drehte im Jahr 2002 die Fortsetzung „Blood Feast 2: All you can eat“. Lewis hat dabei nur eine Kleinigkeit vergessen: Das von ihm mitbegründete Genre hat sich seit dem Jahr 1972 entscheidend weiterentwickelt. Wir haben Filme wie „Braindead“ oder „Dellamorte Dellamore“ gesehen. Splatter ist zumindest als Stilmittel längst im Mainstream angekommen. Da reicht es einfach nicht mehr, den Zuschauern einfach einen Haufen schlechter Schauspieler und blutiger Effekte vorzusetzen und dann zu hoffen, dass die eigene Reputation den Rest erledigen wird.

Schauspielkunst, die körperlich weh tut

Am meisten ärgern einen aber die hier chargierenden talentbefreiten Zonen, die ich nur unter schärfstem Protest als Schauspieler bezeichne. Um zu illustrieren, was einem hier geboten wird, will ich mal ein kurzes Beispiel geben. Die beiden Cops sind gerade am Tatort eines Mordes und begutachten die Leiche. Dabei gibt es vonseiten eines Cops weitschweifende Erklärungen, auf die ich mich leider nicht konzentrieren konnte. Ich war nämlich damit beschäftigt, meinen Lachanfall zu unterdrücken, weil die angebliche Leiche ständig damit beschäftigt war, ihre Atmung zu unterdrücken. Ist dir nur leider nicht gelungen, Sweetheart. Ständig hebt sich der Brustkorb oder der Bauch und ich habe mich anfangs echt gefragt, ob die Cops jetzt sowas wie „Oh mein Gott, die lebt noch! Holt einen Arzt!“, oder sowas brüllen werden, weil ich dachte, dass das so von der Frau beabsichtigt ist. Es hat gute zwei Minuten gedauert, bis sich in meinem Hirn die Erkenntnis „Nö, das ist keine Absicht. Die ist einfach so schlecht!“, durchsetzte. Dann allerdings kam ich aus dem Lachen nicht mehr heraus. Und ja, mit talentbefreit meine ich durchaus auch Regisseur John Waters als pädohiler Priester. Der Mann ist hinter der Kamera offenbar besser aufgehoben als davor.

Pseudolustige Witze

Zu den schlechten Schauspielern kommt auch noch das mit schlechten Witzen durchtränkte Drehbuch. Da baggert schon einmal der überlebende Cop am Ende die weibliche Hauptfigur an, obwohl dort überall noch die Leichen ihrer Mutter, ihres Beinahe-Bräutigams und Leichenteile sämtlicher Brautjungfern herumliegen und hat damit auch noch Erfolg. Denn dieser Film ist ja ne ganz dolle Komödie und über solche Szenen sollen wir Fußvolk uns gefälligst schenkelklopfend beömmeln. Weißt du was, du Drecksfilm? Go fuck yourself. Da bin ich schon fast froh, dass ich die Cut-Version erwischt habe (irgendwann lerne ich schon noch, bei sowas vorher in die OFDB zu schauen). Da fehlen zwar zwei Splatterszenen, dafür ist das ganze Trauerspiel drei Minuten früher aus.

Blood Feast 2 eine filmische Katastrophe

Herschell, du hättest uns allen echt einen Gefallen getan, wenn du in Rente geblieben wärst. Dafür hättest du dich wirklich nicht mehr auf den Regiestuhl setzen müssen.


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