Halloween 3 – Die Nacht der Entscheidung (USA 1982) von Tommy Lee Wallace) |
Ein Mord in dem Krankenhaus, in welchem er arbeitet, erweckt den Verdacht von Dr. Daniel Challis (Tom Atkins). Bei seinen Recherchen stößt er auf Ellie Grimbridge (Stacey Nelkin), die Tochter des Ermordeten, die wild entschlossen ist, herauszufinden, wieso ihr Vater so grausam sterben musste. Weitere Ermittlungen führen die beiden zu einer abgelegenen Spielzeugfabrik, deren Besitzer einen teuflischen Plan verfolgt: Er möchte mit der Hilfe der von ihm hergestellten Masken an Halloween Millionen von Kindern umbringen. Daniel und Ellie tun alles, um ihn aufzuhalten, doch sie kämpfen gegen eine Übermacht…
Halloween 3 – Season of the Witch
Da die Geschichte rund um Michael Myers mit Teil 2 als abgeschlossen erachtet wurde, hatten Regisseur Tommy Lee Wallace und Produzent John Carpenter die Idee, Myers endgültig zu begraben und in Zukunft jedes Jahr einen Horrorfilm in die Kinos zu bringen, der Halloween irgendwie thematisiert. „Season of the Witch“ sollte der erste Film des so neu gestalteten Franchises werden und floppte so fürchterlich, dass Michael Myers für den vierten Teil flugs reanimiert wurde. Dabei stellt sich die Frage: Hat Halloween 3 diese stiefmütterliche Behandlung durch die Fans verdient oder nicht?
Die Antwort darauf ist sehr einfach: Nein! Dafür gibt es mehrere Gründe:
1. Der dritte Teil ist – vom ersten abgesehen – der einzige Film im gesamten Halloween-Franchise, der tatsächlich nur zu Halloween spielen kann. Während man bei den anderen Filmen Halloween mit vergleichsweise wenig Aufwand durch irgendein anderes Fest ersetzen könnte, ist das bei „Season of the Witch“ schlichtweg nicht möglich, da sonst der Plan des Antagonisten nicht in dieser Form umsetzbar wäre.
2. Nachdem Teil 1 viele Maßstäbe setzte, an denen Slasher sich bis heute messen lassen müssen, hat der zweite Film eigentlich nicht viel mehr getan, als diese zu leicht zu variieren. Bei „Season of the Witch“ versuchte man, den Zuschauern etwas ganz anderes zu bieten, anstatt sich wieder nur zu wiederholen.
3. Wenn man den Film losgelöst von den ersten beiden Teilen ansieht, ist „Season of the Witch“ ein verdammt guter Horrorfilm. Die Atmosphäre wird immer paranoider und man fiebert mit Ellie und Daniel mit, während sie gegen einen Gegner kämpfen, der mehr Ressourcen hat und ihnen immer einen Schritt voraus ist.
4. Der vierte und letzte Grund ist wohl der subjektivste von allen: Ich bin die ganzen Teenager in Horrorfilmen langsam leid und deshalb hat es mir sehr gut gefallen, dass der Held hier einige Jahre mehr auf dem Buckel hat (Tom Atkins war bei den Dreharbeiten schon weit über 40) und man ihm diese Lebenserfahrung auch anmerkt. Stacey Nelkin ergänzt ihn als Ellie perfekt, weil sie kein dämlicher Slasher-Teenie ist, dem man alle fünf Minuten eine scheuern möchte, sondern eine intelligente junge Frau, die weiß, was sie will.
„Halloween 3 – Season of the Witch“ hat lediglich zwei Fehler begangen: Man hatte nicht mit dem Zorn der Halloween-Fans gerechnet und die Größe (und Engstirnigkeit) der Fanbase von Michael Myers unterschätzt. Eventuell wäre es besser gewesen, eine eigene Filmreihe unter dem Titel „Season of the Witch“ (oder einem ähnlichen) zu starten. Dennoch: Wenn ich mir ansehe, wie viel Schwachsinn ab Teil 4 auf das Publikum losgelassen wurde, wäre es wohl besser gewesen, den guten Michael in Frieden ruhen zu lassen.
Fazit zu Halloween 3 – Season of the Witch
„Halloween 3 – Season of the Witch“ ist – natürlich abgesehen von Teil 1 – der beste Film der Halloween-Reihe.