Paranormal Activity (USA 2007) von Oren Peli |
Katie und Micah, ein junges Paar, sind gerade in ein Vorstadthäuschen gezogen, um sich dort ein gemeinsames Leben aufzubauen. Mit der Zeit bemerken sie, dass in dem Haus eine übersinnliche Präsenz ihr Unwesen treibt, die sich auf Katie zu konzentrieren scheint. Für Micah ist schnell klar: Es müssen ein paar Kameras her, damit sie der Sache auf den Grund gehen können. Von nun an wird jedes Zimmer im Haus überwacht. Besonders wichtig ist die Kamera im Schlafzimmer, denn was auch immer sie bedroht, kommt gerne zu ihnen, wenn sie beide schlafen…
Paranormal Activity von Oren Peli
Nachdem ich mir vor einiger Zeit einen ganzen Haufen von Filmen, die allesamt „Paranormal irgendwas“ heißen (siehe hier, hier, hier, hier, hier, hier oder hier), dachte ich mir, ich kann mir doch gleich das Franchise vornehmen, das dafür verantwortlich ist, dass diese Filme aus der Hölle überhaupt existieren. Heißt also: Ja, ich werde mir die komplette „Paranormal Activity“-Reihe ansehen und sie hier rezensieren. Allerdings werde ich das nicht in so konzentrierter Form machen, wie bei der „Paranormal Edition“, sonst können mich am Ende die Jungs mit den Zwangsjacken abholen. Eines kann ich aber jetzt schon sagen: Wenn die restlichen Filme alle so „gut“ sind wie der erste, schaue ich mir lieber die oben verlinkten Filme nochmal in Zeitlupe an. Das Elend beginnt hier schon beim Trailer:
Was zur Hölle soll das? Wenn ich mir einen Trailer ansehe, dann will ich Szenen aus dem Film sehen und keine wildfremden Menschen, die sich gerade die Sachen geben, die ich jetzt eigentlich sehen will. Hinzu kommt, dass diese ganze „Guck mal, die fürchten sich, also muss der Film furchterregend sein“-Masche unfassbar billig ist.
(Spoilerwarnung voraus) Kommen wir mal zum Film. Das Setting ist schnell erklärt, Micah baut die Kameras auf….und dann passiert erstmal eine knappe Stunde lang gar nichts, außer dass hin und wieder die Schlafzimmertür ominös knarzt. Fast könnte man glauben, dass die Aufnahmen, die unser dynamisches Duo beim Schlafen zeigen, in Echtzeit präsentiert werden, so sehr zieht sich dieser Film.
Wenn dann endlich etwas passiert, wünscht man sich aber recht schnell die Langeweile zurück. Da werden „Ermittlungen“ angestellt, die allesamt ins Nichts führen, da tauchen „Experten“ auf, die absolut gar nichts zur Handlung beitragen (bzw. gleich nach Betreten des Hauses mit einem „Oh mein Gott, ich sollte nicht hier sein!“ auf den Lippen gleich wieder eine Staubwolke sind) und dann kommt ein Ende, das bestenfalls unfreiwillig komisch ist (wie hat Katie es geschafft, dass Micah um die Ecke und genau auf die Kamera im Schlafzimmer fliegt?). Das ganze ist ein einziges filmisches Nichts.
Den Hype, der um diesen Film gemacht wurde, werde ich ebenfalls nie verstehen. Wenn man sich ähnlich „gehypte“ Filme, wie zum Beispiel „The Blair Witch Project“ oder „Cloverfield“, ansieht, dann hatten diese wenigstens eine gute Marketingkampagne und – trotz aller Defizite – eine wesentlich bessere Handlung. „Paranormal Activity“ hat einen blöden Trailer und eine Handlung, die zum Davonlaufen wäre, wäre man nicht schon vorher eingepennt. An den schauspielerischen Leistungen kann es auch nicht liegen, denn Micah Sloat und Katie Featherston sind auch nicht viel besser als die Knallchargenparade, die man in den Filmen der oben verlinkten „Paranormal Edition“-Filme zu Gesicht bekommt. Das heißt also, dass man sich hier bei den Dialogen nicht laufend übergeben, sondern „nur noch“ wimmernd unter dem Wohnzimmertisch verkriechen will.
Fazit zu „Paranormal Activity“
Dieser Film ist ein Musterbeispiel dafür, warum man den Spruch „Don’t believe the Hype“ unbedingt beherzigen sollte. „Paranormal Activity“ ist der unverdienteste Kassenschlager der jüngeren Filmgeschichte, ein ideenloser, kleiner B-Movie im schlechtesten Wortsinne. Das Einzige, was nach dem „Genuss“ dieses Filmes bleibt, ist die Fassungslosigkeit, wenn man bedenkt, wie viele Millionen die Macher mit diesem Mist gescheffelt haben.