Ritter Sigurd ist der ganze Stolz seines Vaters Eckbert von Eckbertstein. Dem tollkühnen Ritter ist kein Abenteuer zu gefährlich. In der ersten Folge muss Sigurd die Burg seines Vaters gegen den abtrünnigen Raos und sein Heer verteidigen. Unterwegs um Verstärkung zu holen, rettet er die von Raos entführte Gerhild. Aber Sigurd muss sich beeilen, um zu seinen Verbündeten zu kommen, denn die Männer seines Vaters sind Raos‘ Heer zahlenmäßig weit unterlegen…
Sigurd – Der ritterliche Held
Sigurd war einer der Helden meiner Kindheit. Die Comics von Hansrudi Wäscher habe ich wirklich sehr gerne gelesen. Da war die Comicwelt noch einfach: die Helden waren das reine Gute und die Bösen das absolut Böse. Es gab nur schwarz und weiß, grau war praktisch nicht vorhanden. Die Probleme wurden meist dadurch gelöst, dass Sigurd aufgetaucht ist, allen Widersachern reihum die Fresse poliert und ihnen so gezeigt hat, wo ihr Platz ist. Bei der ersten Folge der Hörspielumsetzung, die im November 2012 veröffentlicht wurde, wurde daran Gott sei Dank gar nichts geändert. Das sind immer noch wunderbar altmodische Geschichten, die extrem hochwertig umgesetzt wurden. Sigurd ist natürlich ein Held aus einer anderen Zeit und das nicht nur, weil die Geschichten im Mittelalter spielen. Heutzutage hätte ein solches Konzept wohl keine Chance mehr und die Hörspielversion ist wohl auch mehr für Nostalgiker geeignet.
SprecherInnen und Geräuschkulisse
Die SprecherInnen, allen voran Erzähler Bernd Rumpf, David Turba als Sigurd und Kirstin Hesse als Gerhild, in der ersten Sigurd-Folge sind grandios, vor allem, wenn man bedenkt, wie natürlich die Sprecherinnen und Sprecher wirken. Das ist nämlich bei den oft relativ pathetischen Texten, die sie sprechen müssen, gar nicht so einfach.
Die Effekte sind – wie bei WinterZeit eigentlich immer – sehr gut umgesetzt.Wenn hier die Schwerter gegeneinander krachen, entstehen die Bilder von den erbitterten Kämpfen sofort vor dem geistigen Auge. So stellt sich der Fan eine gelungene Umsetzung vor.
Fazit zu Tödliches Gold
Dieses Review wird um einiges kürzer als die letzten, die ich geschrieben habe. das liegt daran, dass ich an diesem Hörspiel nichts auszusetzen habe. Wäschers Sigurd ist einfach was er ist: Ein absolut perfekter Held ohne jeden Makel. Damit kann vielleicht nicht jeder etwas anfangen, aber ich finde, dass dieses Hörspiel eine nette Abwechslung im Vergleich zu dem darstellt, was sonst so auf dem Markt ist. Vergleichbar ist Sigurd, was die Zeichnung seines Charakters angeht, ist Sigurd vielleicht am ehesten mit dem Geisterjäger John Sinclair vergleichbar, da dieser erstens ähnlich fehlerfrei ist, wie Sigurd und zweitens die Geschichten in ihren jeweiligen Genres ein in meinen Augen ähnliches „Groschenroman-Feeling“ verbreiten und das ist etwas, was mir ebenfalls schon als kleiner Junge gefallen hat. Bei diesem Hörspiel kam ich mir jedenfalls so vor, als ob ich in eine Zeitmascine gesetzt worden bin.Plötzlich sah ich mich wieder als kleinen Stöpsel, der gerade einen Sigurd-Comic aus den von ihm ebenfalls geliebten Wundertüten gefischt hatte, in meinem Zimmer sitzen und aufgeregt sein neuestes Heftchen lesen. Allein schon für die Erinnerung an dieses gefühl hat dieses Hörspiel bei mir für immer einen Ehrenplatz im CD-Regal.