The Uh-oh Show (USA 2009) von Herschell Gordon Lewis |
„The Uh-oh Show“ ist der neue Renner im Fernsehen. Die Regeln der Sendung sind sehr einfach: Wenn die Kandidaten alle Fragen richtig beantworten, gehen ihre sehnsüchtigsten Träume in Erfüllung: Eine Traumvilla, eine Weltreise, ein paar Millionen Dollar und die Hauptrolle in einem Kinofilm gehören zu den Preisen. Wenn jedoch eine Frage falsch beantwortet wird, sind die Konsequenzen für die Teilnehmer fatal, denn dann kommt das bei den Fans sehr beliebte Folterrad zum Einsatz, um zu bestimmen, welchen Körperteil der Unglückliche verlieren wird. Je nachdem, wo es stehen bleibt, amputiert der hauseigene Folterknecht einen Arm, ein Bein, oder noch Schlimmeres. Natürlich hat eine solche Sendung nicht nur Freunde. Die Journalistin Jill Burton wittert eine große Story und beginnt mit ihren Recherchen. Als ihr Freund sich als Kandidat für die Show anmeldet und gleich nach deren Ausstrahlung verschwindet, entschließt Jill sich dazu, die Sendung mit allen Mitteln aufzuhalten…
The Uh-oh Show von Herschell Gordon Lewis
„The Uh-oh Show“ ist der bis dato letzte Film von Herschell Gordon Lewis, der mit „Blood Feast“, „2000 Maniacs“, oder „The Wizard of Gore“ das Genre des Splatterfilmes aus der Taufe hob. Sollte dieser Film wirklich seine letzte Regiearbeit bleiben, dann hat er sich mit einem Werk verabschiedet, das sein Wirken perfekt zusammenfasst. Bei „The Uh-oh Show“ (den der deutsche Verleiher den etwas reißerischen Namen „The Splatter Show“ verpasst hat) wird eigentlich so ziemlich alles ignoriert, was einen guten Film ausmacht. Dennoch ist es hier wie in der Mathematik: Minus und Minus ergibt Plus und das Ergebnis ist ein völlig durchgeknallter Film, bei dem sich Lachen, Ekel und Kopfpatschmomente munter abwechseln. Wenn man nach dem Making of auf der DVD geht, war das von Lewis genau so beabsichtigt und das ist ihm gelungen. Außerdem wirkt Lewis wie ein Urgroßvater auf Speed, wenn er schon mit den Dreharbeiten beginnt, während am Set noch nicht einmal die Farbe der Wände getrocknet ist. Ich dachte immer, Ed Wood würde mit seiner „Ich brauche nur einen Take“-Einstellung unnötig aufs Gaspedal steigen, aber Lewis wirkt, als ob er Angst hätte, bis zum Ende der Dreharbeiten zu verschimmeln. Ich würde das ja auf sein fortgeschrittenes Alter schieben, aber Lewis arbeitet angeblich immer so.
Ernsthafte Schauspielkunst sucht man hier auf jeden Fall vergebens: Der Cast rund um Nevada Caldwell und Joel D. Wynkoop chargiert, dass es eine wahre Freude ist. Sämtliche Splattereffekte wirken in etwa so realitätsnahe, als ob man sie aus einem Cartoon von Tom & Jerry entwendet hätte und die satirischen Elemente sind so feinfühlig in den Plot integriert, dass man meinen könnte, Lewis hätte sie mit einem Vorschlaghammer in das Drehbuch geschrieben. Und das alles macht einen Heidenspaß!
Es gibt nur eine Kleinigkeit, die beim Ansehen ein wenig stört. Der Auftritt von Troma-Legende Lloyd Kaufman ist zwar ganz witzig, aber für ein Cameo wenig zu lang geraten. Außerdem ist die Szene für die Handlung streng genommen unnötig und man merkt ihr an, dass sie nur deshalb im Film ist, damit man Kaufman zeigen kann.
Fazit zu „The Uh-oh Show“
Bei dieser Rezension kann ich mich wieder einmal kurz fassen: „The Uh-oh Show“ ist kein Film für jedermann. Die Gewalteinlagen und die derben Witze sind nichts für zart besaitete Gemüter und das absichtlich schlechte Schauspiel ist sogar für Trashfans nur schwer auszuhalten. Mit den richtigen Leuten und ein paar Bier kann „The Uh-oh Show“ eine Menge Spaß machen.