Triangle von Christopher Smith

Eine Gruppe von Freunden hat bei einem Unfall mit einer Yacht scheinbar Glück, als sie auf offener See ein verlassenes Kreuzfahrtsschiff entdecken und an Bord gehen. Kaum dort angekommen, realisieren Jess und ihre Freunde sehr schnell, dass etwas ganz und gar nicht stimmt...


Eine Gruppe von Freunden hat bei einem Unfall mit einer Yacht scheinbar Glück, als sie auf offener See ein verlassenes Kreuzfahrtsschiff entdecken und an Bord gehen. Kaum dort angekommen, realisieren Jess und ihre Freunde sehr schnell, dass etwas ganz und gar nicht stimmt…

 

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(Eines vorweg: Ich versuche meist, meine Reviews halbwegs spoilerfrei zu halten. Das ist hier leider nicht möglich, da man diesen Film nicht wirklich besprechen kann, ohne gewisse Dinge zu erzählen. Deshalb ist von jetzt an eine Spoilerwarnung angebracht.) Ich mag Filme, in denen Zeitreisen und/oder verschobene Realitäten eine tragende Rolle spielen. Grob gesagt gibt es zwei Arten von Filmen, die sich dieses Handlungselementes bedienen. Da wären einerseits Actionfilme wie „Zurück in die Zukunft“, die relativ leichte Unterhaltung sind, und es gibt Filme wie „Donnie Darko“ oder „Coherence“ (den ich hier auch noch besprechen werde), die so konstruiert sind, dass sie den Verstand des Zuschauers herausfordern. „Triangle“ gehört zu den letzteren. Was anfängt wie ein ganz normaler Slasherfilm, nimmt auf dem Schiff eine völlig unerwartete Wendung, als Jess herausfindet, dass der Killer eine Version von ihr selbst aus einer anderen Zeit ist. Als sie dann erfährt, warum „sie“ sich dazu entschlossen hat, alle umzubringen, wird klar, dass der Film an einem ganz anderen Platz enden wird, als man das zu Beginn vielleicht gedacht hat.

Einer der Gründe dafür, dass der Film über weite Strecken funktioniert, ist Melissa George, die ihrer Rolle als Jess alle Facetten abgringt, die diese Mehrfachrolle hergibt. Man sieht sie hier als um sein Leben kämpfendes Opfer, entschlossene Mörderin, völlig überforderte Mutter und schließlich als traumatisierte Frau, die gerade ihren Sohn verloren hat und sich deshalb dazu entschließt, die Zeitschleife wieder von vorne starten zu lassen.

Der Film bietet auch einige sehr starke Bilder. Im Gedächtnis bleibt vor allem jene Szene, in der eine schwer verletzte Frau sich in eine versteckte Ecke des Schiffes steckt – nur um festzustellen, dass dort bereits ganze Berge anderer Versionen von ihr aus unterschiedlichen Zeitebenen liegen, zum Teil bereits tot, zum Teil knapp vor dem Sterben.

So interessant das Konzept des Filmes ist: „Triangle“ kann die Erwartungen nicht ganz erfüllen. Dafür lässt die Geschichte zu viele Fragen offen und hat leider auch einige Löcher in der Logik. Das größte tut sich am Ende auf, wenn Jess, die selbst keine Ahnung hat, wie die Zeitschleife funktioniert, diese irgendwie mit voller Absicht neu startet. Das geschieht, obwohl sie anfangs, in exakt jener Szene, in der sie nun wieder „ankommt“, gar nichts von der Existenz dieser Schleife weiß. Wie das funktionieren soll, erklärt der Film leider nicht. Mir ist schon klar, dass das auf Sisyphos anspielt, weil Jess kurz vor dem Erreichen ihres Ziels scheitert und wieder von vorne beginnen muss. Trotzdem widerspricht das der Handlung des Films, in der es mehrere Hinweise darauf gibt, dass Jess und ihre Freunde schon länger in dieser Schleife gefangen sind. Dann müsste sie aber von Anfang an wissen, was Sache ist. Oder ist sie die anderen Male immer schon am Anfang gescheitert? Das kann aber auch nicht sein, sonst wüsste ihre „andere“ Version nicht, dass sie alle anderen umbringen muss (und woher weiß sie das überhaupt?). Natürlich gibt es noch die dritte Möglichkeit, dass Jess nun zum ersten Mal die Möglichkeit hat, mit vollem Wissen neu zu starten und alles zu beenden. Dann wäre immer noch die Frage, wie sie diesen Zeitabschnitt neu starten konnte und wieso  Da sind mir zu viele Fragen offen, bei denen ich das Gefühl habe, dass sich die Macher entweder keine Gedanken darüber gemacht haben, die sie selbst nicht erklären können, oder die ihnen gar nicht bewusst waren. Das ist sehr schade, da es den anfangs guten Eindruck dann doch trübt.

 

Fazit zu „Triangle“

Triangle ist wegen seiner interessanten Grundidee durchaus einen Blick wert. Leider  hat man bei der Ausarbeitung derselben schlampig gearbeitet und einiges nicht richtig durchdacht.

 


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