Villain Squad – Armee der Schurken (USA 2016) von Jeremy M. Inman |
Als ein geheimnisvoller Todeskult, dessen Chef der Sensenmann selbst ist, auf der Erde nach der Macht greift, entschließt sich die für eine geheime Organisation arbeitende Alice (ja, die aus dem Wunderland), zu einer verzweifelten Maßnahme: Sie will Feuer mit Feuer bekämpfen und rekrutiert die schlimmsten Bösewichte aus dem Märchenwald: den bösen Wolf, das Rumpelstilzchen, die Herzkönigin und den mit magischen Messern ausgestatteten Frauenmörder Blaubart. Als die böse Hexe Alice hintergeht und dem Tod verrät, wo sich seine von ihm für ein Ritual dringend benötigte Sense befindet, müssen sich die unterschiedlichen Charaktere schnell zusammenraufen, wenn sie noch eine Chance gegen den Gevatter und seine Schergen haben wollen. Gemeinsam mit Alice, Tweedledee und Tweedledum, sowie dem revolverschwingenden Goldlöckchen (ich kann gar nicht glauben, was ich hier gerade schreibe) nehmen sie den Kampf auf…
Villain Squad von Jeremy M. Inman
Villain Squad von The Asylum hat selbst unter den Mockbustern der Filmschmiede eine Sonderstellung. Eine Fortsetzung des recht unterhaltsamen Avengers Grimm, einer billigeren Kopie von Marvels The Avengers mit Märchenfiguren, ist Villain Squad (oder Sinister Squad, wie sein eigentlicher Titel ist) ein Mockbuster auf DC’s Suicide Squad. Asylum hat so quasi die Mockbuster-Quadratur des Kreises geschafft und könnte nun nach Lust und Laune Comic-Mockbuster zu Marvel und DC im eigenen Märchen-Universum drehen. Dumm nur, dass das ein Rohrkrepierer wird, wenn sie die Filme weiterhin so in den Sand setzen wie Villain Squad.
Das beginnt schon bei den Production Values, die im Vergleich zu Avengers Grimm deutlich billiger aussehen (und das will bei Asylum etwas heißen) und endet bei einem Skript, das nicht einmal auf dem ersten Blick Sinn ergibt. Was genau will die Hexe eigentlich vom Tod? Wieso hilft sie ihm? Wieso ist ein allmächtiges Wesen wie der Tod auf die Hilfe einer vergleichsweise unwichtigen Hexe angewiesen? Wozu braucht er seine Sense, wenn er schon dermaßen viele Anhänger hier hat und mit seinen Fähigkeiten die ganze Truppe eigentlich im Alleingang aufmischen könnte? Wie schafft der Tod es, so viele Anhänger um sich zu scharen, wenn diese sich ständig selbst umbringen müssen, damit er in ihre Körper schlüpfen kann? Sieht für mich nicht gerade nach einem erstrebenswerten Job aus. Ich weiß, wir reden hier von Asylum, aber ich hätte gerne wenigstens eine Ahnung, warum die Protagonisten das tun, was sie gerade tun (und bei Avengers Grimm hat das ja halbwegs geklappt). Was an Villain Squad noch stört, ist die völlig unnötige Beschränkung auf nur einen Schauplatz für 75 Prozent des Films. Die angedachte globale Bedrohung fühlt man als Zuschauer nicht wirklich, wenn man nicht mehr als in ein heruntergekommenes Lagerhaus sieht, das das Geheimlabor mehr schlecht als recht „spielt“.
Das ist alles sehr schade, denn die meisten der schauspielerischen Leistungen sind unterhaltsamer, als es der Rest des Filmes verdient hätte. Trae Ireland ist ein cooler Blaubart, Joseph Michael Harris kauft man den großen bösen (Wer)Wolf schon allein wegen seiner physischen Präsenz ab und Johnny Rey Diaz gibt sein Bestes, um dem Rumpelstilzchen einige „jokerhafte“ Seiten abzugewinnen. Es ist halt sehr schade, wenn diese sich die Screentime dann mit Tweedledum und Co teilen müssen, die aussehen, als wären sie beim letzten Rammstein-Videoclipcasting bei der Tür hinausgelacht worden.
Fazit zu Villain Squad
Wer auf Actionfilme mit Märchenfiguren steht, sollte doch lieber bei Avengers Grimm bleiben und das Geld für Villain Squad in Bier und Popcorn investieren.
Trailer gibt es auf YouTube hier und auch diesen Ausschnitt , sowie dieses Review des Films:
Tolles Video, was? Dankesbriefe für den Augenkrebs könnt ihr an die Adresse im Impressum schicken. Außerdem hat der Typ wohl einen anderen Film gesehen…